Reptiloides Räumkommando. Der bildschönen Blindschleiche schmecken lecker Schnecken.
Warum Gartenbesitzer sich über ihr Stückchen Natur freuen, hat auch noch einen anderen Grund. Wenn die Pflanzen darin wachsen und gedeihen, gibt sich auch gern allerlei Viehzeug ein Stelldichein.
Ob es putzige Vögelchen, Molche im Gartenteich oder schillernde Insekten sind- alle haben ihren persönlichen Charme, und einige sind außerordentlich selten. Ein kleines Highlight haben wir vor kurzem aufgenommen. Eine wunderschöne Blindschleiche.
Warum sie diesen Namen trägt ist nicht restlos geklärt. Möglicherweise kommt es von „Blend-Schleiche“, da ihre Haut auffällig glänzt.
Blind ist sie jedenfalls nicht und kann im Gegensatz zu einer normalen Schlange ihre Augenlider schließen. Tatsächlich sie aber auch gar keine Schlange, sondern eine Eidechsenart, die im Laufe ihrer Evolution ihre Extremitäten zurückgebildet hat.
Doch genau wie die Eidechse kann sie Teile ihres Schwanzes abwerfen. Dieser zappelt dann nach dem Abwurf heftig, um Fressfeinde abzulenken. Das hört sich ziemlich blöde an, es ist aber bei Gefahr ein enormer Vorteil um zu überleben.
Fast alle Lebewesen (auch der Mensch!) sind für den Beutefang auf Bewegung als wichtigste Wahrnehmung trainiert. Ein Fuchs oder eine Krähe kümmert sich also zuerst um die deutlichste Bewegung, während sich die Blindschleiche in Sicherheit bringen kann. Im Gegensatz zur Eidechse wächst ihr Schwanz aber nicht mehr nach, sondern es bleibt einfach ein stumpfes Hinterteil.
Wie auf dem Foto zu erkennen ist, hat unser Exemplar vermutlich ein solches Erlebnis schon hinter sich. Was aber auch noch ziemlich nett von der Blindschleiche ist, ist dass sie bevorzugt Nacktschnecken frisst. Würmer, Insekten und Spinnen stehen natürlich auch gelegentlich auf dem Speiseplan, doch das Hauptmenü besteht aus den oben genannten, sehr ungern gesehenen Gartenbesuchern. Überwintern tut die Blindschleiche am liebsten in Komposthaufen oder anderen warmen Stellen. Tolle Sache, was die Natur so alles kann!