Forsythie. Man muss nicht alles glauben, was darüber geschrieben steht. Logik ist der beste Gärtner, wie Sie einmal mehr feststellen werden.
Die Forsythie ist ein wunderbarer Strauch, der durch seine goldgelbe Blütenpracht das Ende des Winters ankündigt. Außer daß die Forsythie zu den ersten Frühlingsblühern gehört, ist kaum etwas über diese Gartenpflanze zu berichten. Sie ist anspruchslos, pflegeleicht und absolut schnittfest.
Aber genau das ist auch der Grund, warum sie hier überhaupt erwähnt wird. Das Gärtnern ist offensichtlich wie Religion, wo anscheinend an allerlei Zauber und Märchen geglaubt wird. So ist des öfteren zu vernehmen, daß man die Forsythie im Herbst nicht schneiden dürfte. Sie soll dann im Frühling nicht blühen, lautet das verbreitete Gerücht.
Das ist natürlich völliger Unsinn. Kein Gärtner hat je eine Forsythie gesehen, die nicht geblüht hätte. Auch wenn sie im vorangegangenen Herbst tüchtig zurückgeschnitten oder in Form gebracht wurde. Ein aufmerksamer Blick auf die Pflanze erklärt sofort, warum die Forsythe gar nicht anders kann, als zu blühen. Sie bildet nämlich ihre Blüten teilweise direkt am Holz, und dies auch im Inneren des Busches. Es gibt also nur eine einzige Möglichkeit um zu bewerkstelligen, daß sie überhaupt nicht blüht: komplettes Roden!
Dies gilt übrigens auch für andere Gehölze dieser Kategorie, wie Magnolie oder Rhododendron. Da die Blütenansätze bei diesen schon im Vorjahr gebildet werden, würde man diese natürlich abschneiden. Ob man die blütenbewehrten, oft meterlangen Äste rechtzeitig stutzt, bevor sie einen zerzausten Busch ergeben, bleibt dem persönlichen Geschmack überlassen. Das Gerücht, daß Forsythien nach dem Schnitt garnicht blühen würden, kann man jedoch getrost vergessen.
Gartentip:
Im Allgemeinen blühen Pflanzen eigentlich nur nicht, bei Nährstoffunterversorgung oder nach dem Umpflanzen. Dann bilden sie neue Wurzeln, statt Blütenknospen. Ein Paradebeispiel ist die Pfingstrose. Bei ihr kann man sich fast drauf verlassen.