„Magnolien aus Samen vermehren?“

Kann man den Samen oder die ganze Frucht einpflanzen, um einen neuen Baum zu züchten? Oder sind die Früchte essbar?

Gartenberater: Nein, das funktioniert nicht mit Magnoliensamen – diese müssen vorher Frost bekommen haben, damit sie keimen. Sie heißen genau deshalb Frostkeimer.

Magnolien Samen und Fruchtstände.
Magnolien Samen und Fruchtstände

Der Fachausdruck für die Frosteinwirkung lautet „stratifizieren“…. was nichts anderes bedeutet, als die Samen über mehrere Wochen ins Gefrierfach des Kühlschranks zu legen oder über den Winter einfach draußen zu lassen.

Letztere ist wohl die einfachste und auch natürlichste Variante. Pech hat man nur, wenn es keinen Winter mit ausreichend Frost gibt. Die Keimquote ist aber auch nach der Stratifizierung ziemlich schlecht.

Magnolien kann man mit Samen vermehren. Doch es sind Frostkeimer, die vorher Minustemperaturen ausgesetzt werden müssen.
Frostkeimer Sternmagnolie

Mehr Erfolg verspricht es sich Stecklinge zu schneiden, Absenker zu machen oder das Abmoosen an einem lebenden Ast. Stecklinge brauche ich sicherlich nicht näher zu erklären; Man nehme einfach bleistiftdicke Äste, schneide sie so auf 30 cm, stopfe sie tief in den Boden. Ein Teil davon bildet Wurzeln und wächst an.

Als Absenker bezeichnet man es, wenn Sie einen lebenden Ast nach unten binden und mit Erde bedecken. Dieser Ast produziert dann eigene Wurzeln und am Ende des Jahres können Sie eine neue Pflanze mit eigenen Wurzeln vom Ast trennen. Oft ist es aber so, dass es an der betreffenden Magnolie keine Äste gibt, die so tief am Stamm sitzen, dass man sie ausreichend in Richtung Boden gebogen bekäme. Für diesen Fall gibt es noch das Abmoosen.

Eine Sternmagnolie bei der Blüte im Frühling.
Eine Sternmagnolie bei der Blüte im Frühling

Abmoosen ist fast das gleiche wie ein Absenker, nur in luftiger Höhe. Nehmen Sie dazu eine Stelle mitten in einen jüngeren Ast und wickeln Sie eine Moos drum, sodass eine faustgroße Knolle entsteht. Das sollte aber eigentlich auch mit Blumenerde gehen oder anderem keimfreiem Material, das die Feuchtigkeit hält. Das packen Sie dann in eine „relativ“ dichte Plastikfolie, damit es darin feucht bleibt, aber nicht schimmelt. Der Vorteil vom Moos ist jedoch, dass es von allein antiseptisch, also keimtötend wirkt. Moos wurde in alten Zeiten sogar als effektiver Wundverband benutzt.
Diese eingepackte Knolle am Ast halten Sie in der Vegetationsphase (Frühling bis Herbst) kontinuierlich feucht und danach sollte die umwickelte Stelle ebenfalls Wurzeln haben.

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