Kranker Magnolienbusch durch Moosanhaftungen?

Gartenfrage:
Ich habe vor 2 Jahren meinen Magnolienbusch umgepflanzt, weil im Jahr zuvor, nach plötzlichem Nachtfrost die Blätter braun geworden waren. Dann habe ich ihn versetzt und jetzt hat er noch Moos angesetzt. Ich habe einige Äste angeritzt und gesehen, dass das Holz bricht und trocken ist. Ist er verloren?

Gartenantwort:

An dem Moosbelag liegt das wahrscheinlich nicht. Dennoch sollten Sie ihn abbürsten, damit die Rinde wieder Atmen und abtrocknen kann. Der wirkliche Grund war vermutlich das Umpflanzen.

Moos an Ästen oder Stämmen kommt nicht selten vor. Damit die Rinde wieder atmen kann, sollteman es abbürsten.
Moos an Ästen oder Stämmen sollte man abbürsten

Wenn das Holz trocken ist und bricht, ist es abgestorben. Falls kein anderer Ast mehr biegsam ist oder sich leuchtendes Grün zeigt, wenn man mit einem Messer an einem dünneren Ast kratzt, verwalten Sie nur noch eine Pflanzenmumie.

Sollte das nicht so sein, schneiden Sie zunächst alles Totholz heraus. Denn dieses ist ein Magnet für allerlei Pflanzenkrankheiten. Möglicherweise hat Ihre Magnolie nur zu viele Wurzeln beim Umpflanzen verloren und muss nun zwangsweise ganze Äste absterben lassen, die die Wurzel nicht mehr versorgen kann.

Möglicherweise haben Sie Ihre Magnolie aber auch in den falschen Boden oder den falschen Standort verpflanzt. Denn Magnolien mögen überhaupt keine pralle Sonne und brauchen eher sauren Boden. Möglicherweise ist es auch ein Bodenpilz namens Verticilium. Aber das ist eher unwahrscheinlich, nach Ihrer Beschreibung mit dem Umpflanzen.

Unser Tipp ist also sämtliche Äste daraufhin zu überprüfen, ob noch Leben drin ist. Eben mit dem obigen Rindenkratztest. Wenn dann noch was zu retten ist, könnten Sie einen Sack Rhododendronerde um den Wurzelbereich verteilen, damit der pH-Wert des Bodens saurer wird.

Das Wahrscheinlichste bleibt jedoch ein zu hoher Wurzelverlust während des Umpflanzens. Ein Gärtner schneidet standardmäßig bei jedem Umpflanzen eines Gehölzes bedeutend, bis brutal zurück – und zwar aus genau diesem Grund; denn wird das Blattgrün stärker als der vermutete Wurzelverlust zurückgeschnitten, ist die Wurzel im Vorteil. Sie kann dann alle verbliebenen Äste ausreichend versorgen.

Es wird also danach kein einziger Ast von der Pflanze selbst abgestoßen, weil der Rest der Wurzel den Rest des Blattgrüns noch locker versorgen kann. Tut man das nicht, und verzichtet auf einen Rückschnitt, lässt die Pflanze Äste dort absterben, wo man es nie vermutet hätte. Schneidet man aber während des Umpflanzens zurück, kann man recht genau bestimmen, wo das Exemplar nachher wieder austreiben wird.

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