Warum vertikutieren? Sinn und Vorbereitung

„Warum macht ihr den Rasen kaputt?“, fragt man uns manchmal in kindlicher Neugier, wenn wir einen Rasen vertikutieren. Die Antwort darauf lautet immer: „Du irrst Dich, wir machen ihn gesund!“.

Ein noch nicht vertikutierter Rasen mit Unkraut.
Noch nicht vertikutierter Rasen mit Unkraut.

Welche Hintergründe diese Behandlung hat, erklären wir mit dem folgenden Artikel.

Das Vertikutieren hat das Ziel den Boden zu belüften und abgestorbene Pflanzenteile zu entfernen, die das Wachstum des Rasens behindern. Dieser Rasenfilz besteht aus vergilbten Blättern der Graspflanzen, aus Moos und unerwünschten Wildkräutern, die sich über die Zeit auf der Rasenfläche ansiedeln.

Erst wenn der Rasenfilz verschwunden ist, kann der eigentliche Rasen wieder atmen und gedeihen. Denn bleibt der Rasenfilz erhalten, begünstigt er Staunässe, die der Rasen überhaupt nicht mag. Das Moos mag sie hingegen sehr, sodass irgendwann die ehemalige Grünfläche nur noch aus einem pelzigen Teppich besteht. Das lässt sich durch das Vertikutieren vermeiden.

Wann Vertikutieren?

Ein frisch vertikutierter Rasen. Das Unkraut ist verschwunden, die Einzelpflänzchen können wieder atmen. Zusätzlich wurde nachgesäat.
Ein vertikutierter Rasen ohne Unkraut.
Ein vertikutierter Rasen nach etwa 14 Tagen. Die nachgesäten Rasensamen sind aufgegangen, die alten Rasenpflanzen haben wieder Licht und Raum.
Vertikutierter Rasen nach etwa 14 Tagen.

Vertikutiert wird am besten einmal im Frühjahr und eventuell noch mal im Herbst. Dazwischen kann man aber auch immer vertikutieren, falls es nötig sein sollte. Der Grund für das Vertikutieren in den beiden feuchten Jahreszeiten ist sehr einfach. Man braucht den nachgesäaten Rasen weniger zu gießen, da es sowieso öfter regnet.

Vorbereitung / Motorvertikutierer

Beim Vertikutieren mit dem Motorgerät schneiden hakenförmige Messer in den Boden. Dadurch reißen sie Rasenfilz und Moos heraus.
Spur eines Motor-Vertikutierers in nassem Boden

Was man zum Vertikutieren braucht, ist zuallererst ein trockener Boden. Es sollte mindestens einen Tag zuvor nicht geregnet haben, denn ansonsten wird es eine Schlammschlacht, bei der man mit dem Vertikutierer auch die Graspflänzchen ausreißt. Je nach Größe der Rasenfläche entscheidet man sich für einen Handvertikutierer oder ein Motorgerät.

Den Handvertikutierer braucht man jedoch auf jeden Fall, um Stellen zu bearbeiten, die ein Motorvertikutierer nicht erreichen kann. Dies sind zumindest alle Ränder und Grenzflächen. Nun wird der Rasen auf der aller kürzesten Stufe gemäht und ist dann bereit für das eigentliche Vertikutieren.

An weiteren Werkzeugen wird ein Heurechen und ein Federbesen aus Metall gebraucht. Außerdem sollten Grassamen und Rasendünger bereitstehen, sowie etwa eine halbe Schaufel gewaschener Sand pro Quadratmeter Rasenfläche.

Nach oben scrollen