Den Sinn des Vertikutierens haben wir in diesem Artikel schon ausgiebig erklärt. Doch was passiert währenddessen und danach? Hier die wichtigsten Schritte dabei.
Vertikutieren, Sanden, Säen, Düngen
Um kontinuierlich die Wasserdurchlässigkeit des Bodens zu erhöhen (oder zu erhalten), verteilt man bei jedem Vertikutieren etwas gewaschenen Sand auf der Rasenfläche. Das gilt für deutsche Durchschnittsböden bei Bedarf. Ein ungefähres Maß ist eine halbe Flachschaufel Sand pro Quadratmeter.
Am besten lässt er sich natürlich verteilen, wenn er trocken ist und locker von der Schaufel rieselt. Der Gärtner feuert ihn mit einem eleganten Schwung von der Schaufel, so daß er sich schon in der Luft verteilt. Ist an verschiedenen Stellen zu viel Sand gelandet, wird noch mal mit einem metallenen Federbesen nachgearbeitet.
Danach wird gesäat und gedüngt. Beides am besten mit einem Düngewagen. Beim Säen ist dies vorteilhaft, dass die Grassamen zielgenau dort hinkommen, wo sie hin sollen. Und nicht etwa in nahe gelegene Beete, wo man später die Graspflänzchen wieder ausjäten darf.
Für das Düngen ist ein Düngewagen noch mehr zu empfehlen, denn er arbeitet absolut gleichmäßig. Wenn man ihn per Hand ausbringt, verschätzt man sich leicht. Das kann zur Folge haben, dass man einzelne Stellen doppelt oder gar nicht düngt, sodass die Rasenfläche nachher fleckig wird. Dann wechseln sich prachtvolle Grün-Inseln mit überdüngten Braunflächen ab, was durchweg ziemlich Kacke aussieht,
Feucht halten!
Der nachgesäte Grassamen muss unbedingt über 10-14 Tage feucht gehalten werden. Denn ist er einmal gekeimt und trocknet aus, ist er danach mausetot. Dann war das Vertikutieren völlig umsonst, weil man damit rechnen kann, dass statt des neu gesäaten Rasens Flugsamen und Unkraut den teilweise freigelegten Boden besetzen. Nur wenn der Grassamen möglichst schnell anwächst, hat er einen Wachstumsvorsprung und kann seinerseits Unkraut verhindern und verdrängen.
Das Feuchthalten ist jedoch nicht nur für die Wasserversorgung der Grassamen sinnvoll. Es verhindert an windigen Tagen, dass die Saat einfach wieder weggeweht wird. Denn ein nasser Samen ist etwas schwerer und klebt durch die Oberflächenspannung des Wassers am Boden.
Sollte es also die erste Woche stürmisch sein, sollte man sofort bewässern. Nicht nur, weil der Samen bei Wind schneller austrocknet, sondern auch damit er nicht in andere Beete geweht wird.
Wann wird erstmals gemäht?
Hat der neue Rasen eine Höhe von etwa 7 Zentimetern erreicht, wird das erste Mal gemäht. Das ist ungefähr eine Hand breit. Mäht man früher kann es sein, dass noch nicht alle Samen so weit gekeimt sind, dass sie festen Halt im Boden haben. Denn das kann je nach Rasenmischung bis zu 14 Tage dauern. Andernfalls sind sie futsch, denn der Rasenmäher saugt sie einfach wieder weg. Das Rasenmähermesser ist ja auch eine Art Ventilator, der den Grünschnitt in den Fangsack befördern soll.
Bis zum Erreichen der 7 Zentimeter, sollte man den Rasen natürlich nicht betreten. Außer vielleicht um den Rasensprenger umzustellen, den man an trockenen Tagen morgens und abends ausgiebig laufen lassen sollte!