Rosen runter, die Forsythien blühen! Eine verständliche Anleitung für den Rosenschnitt im Frühjahr.
Den richtigen Zeitpunkt für den Rosenschnitt im Frühjahr kann man an anderen Pflanzen ablesen. Wenn die Forsythien blühen, sagt man, kann man mit dem Rosen schneiden beginnen.
Einige Rosen stehen aber im Schatten oder an kühleren Orten, sodass man sich auch hier die einzelne Rose anschauen sollte. Wenn sie im Frühling erste Neutriebe hat, die schon zwischen 2 und 7 Zentimeter lang sind, ist der richtige Zeitpunkt für den Rosenschnitt gekommen.
Aber wie schon aus den anderen Anleitungen zum Rosenschnitt erkennbar ist, neigt der Rosenexperte zur Radikalität. Denn nach dem Rosenschnitt im Herbst, geht es im Frühjahr noch eine Etage tiefer. Etwa drei bis vier sichtbare Rosenaugen, gemessen von der Veredelungsstelle aus, sollte die Pflanze danach noch haben. Sehr viel tiefer sollte man besser nicht schneiden, denn dann kann es vorkommen, dass schlafende Rosenaugen unterhalb der Veredelungsstelle wieder austreiben. Und diese Triebe können völlig andere Eigenschaften haben, als der obere gezüchtete Teil. Es sind dann wilde Rosentriebe.
Im Frühling wird der Herbstschnitt optimiert. Und wie bereits erwähnt, ist der Rosen-Herbstschnitt nur eine vorbeugende Maßnahme, damit das Laub verschwindet und sich die Rose in der feuchten Jahreszeit weniger Krankheiten einfangen kann. Der Schnitt im Frühjahr funktioniert aber grundsätzlich nach dem gleichen System.
Totes Holz wird komplett herausgeschnitten, denn auch dieses ist ein möglicher Krankheitsherd. Dünne, schwächliche Triebe werden entfernt, da sie es wahrscheinlich sowieso nicht bis zu einer Blüte schaffen werden. Die ganze Rose wird unter Beachtung der Saftwaage auf eine einheitliche Höhe geschnitten, und zwar so luftig, dass jeder verbleibende Austrieb ausreichend Licht bekommen wird.
Doch nun geht es an die Feinarbeit. Beim Rosenschnitt im Frühling schaut man sich jeden einzelnen Trieb an und versucht sich vorzustellen, wie die Rose aussehen wird, wenn sie erst mal richtig gewachsen ist. Aus unseren früheren Rosenschnittanleitungen wissen Sie, dass Rosenaugen in die Richtung wachsen werden, in die sie zeigen. Es ist also kein Problem den künftigen Wuchs der Rose vorauszusagen.
Und noch einmal betonen wir, dass ein Radikalschnitt die Rose überhaupt nicht interessiert. Man konzentriert damit lediglich ihre Wuchskraft auf genau die Triebe, die man haben möchte! Schneiden Sie also die Rose auf 3-5 Augen runter, sodass jedes oberste Auge möglichst nach Außen zeigt.
So erhalten Sie eine Rose, deren Inneres luftig ist und jeder Rosentrieb mit ausreichend Licht versorgt werden kann. Denn auch im Inneren werden wieder neue Triebe wachsen, sodass das Endergebnis eine formschöne, halbrunde oder schirmförmige Rose sein wird.
Aber das war es auch schon. Rosenschnitt ist keine Zauberei, und Sie können es nun auch! Bei alten Rosen, wie auf den Fotos, muss man zwar ein bißchen länger nachdenken, aber irgendwann hat man auch da die richtige Schnittposition gefunden. Und wenn man seine Rosen von Anfang an richtig schneidet, braucht man auch später keine Kompromisse zu machen (die Bilder sind übrigens von schräg oben fotografiert – die Treibe sind gleichmäßig hoch, auch wenn es auf den ersten Blick nicht so aussieht).
Wo genau über einem Rosenauge zu schneiden ist, erklärt dieser Artikel: „Rosen – die perfekte Schnittposition„. Denn die Natur hat diese selbst vorgegeben. Aber besser, Sie lesen alle unsere Anleitungen zum Rosenschnitt durch, denn dann sind Sie schon Spezialist. Viel Spaß also, beim angstfreien Rosenschneiden !!!