Anleitung Rollrasen. Wie man einen grünen Teppich verlegt. Aus welchem Grund und auf welchem Grund.
Es gibt zwei Methoden, um zu einem satten Rasen zu kommen. Entweder man wählt die klassische Variante und bringt Rasensamen aus, die über Wochen gewässert werden müssen oder man investiert in schnell verlegten Rollrasen. Das Wort „schnell“ ist dabei relativ, denn damit jedweder Rasen später nicht zum Problem wird, muss in einem Großteil der Fälle der Untergrund vorbereitet werden!
Rasen mag keine Staunässe. Unkraut und Moos mag es aber sehr. Um dem Rasen also auf alle Zeit einen Wachstumsvorteil zu verschaffen, muss der Boden darunter wasserdurchlässig sein. So verhindert man dauerhaft, dass Moos und unerwünschte Wildkräuter die Oberhand gewinnen. Und das gilt sowohl für die klassische Rasensaat, als auch für den Rollrasen. Denn Rollrasen ist keine Wunderwaffe, sondern genau dasselbe, wie ein normaler Rasen. Auch Rollrasen muss später genau so gepflegt werden, damit er in einem gutem Zustand bleibt.
Die konkrete Anleitung zum Verlegen von Rollrasen beginnt also mit der Verbesserung des Bodens. Vorher muss unbedingt alter Bewuchs oder Rasen abgeschält werden, damit nichts darunter faulen kann. Um die Wasserdurchlässigkeit bei lehmigen Böden zu erhöhen, ist es wichtig, ausreichend gewaschenen Sand einzumischen. Denn gewaschener Sand besitzt keine Feinanteile, die den Boden wieder verkleben könnten. Diesen gewaschenen Sand gibt es für sehr wenig Geld bei jedem Baustoffhändler.
Bei unserem Beispiel war etwa ein halber Kubikmeter davon nötig, um die richtige, krümelige Konsistenz zu erreichen. Die Menge kann je nach Zustand des Bodens erheblich schwanken. Zusätzlich kann noch Rindenhumus oder Kompost verwendet werden. Der gewaschene Sand wird dann eingefräst oder sorgfältig untergegraben. Das Ergebnis ist ein sehr weicher Untergrund, der danach möglichst gerade gezogen werden muss.
Bei kleinen Flächen wie dieser, macht man das am besten per Hand- respektive mit dem Fuß. Eine Rasenwalze ist zwar ein tolles Gerät, aber Sie werden merken, dass Sie trotzdem an vielen Stellen mit den Schuhen einsinken, an anderen aber nicht. Was wir jedoch wollen, ist ein absolut gleichmäßig verdichteter Boden, der keine Beulen und Senken bildet, wenn es ein paar mal draufgeregnet hat. Nehmen Sie also einen Rechen und verteilen Sie die Erde so lange, bis Sie überall unter dem Fuß den gleichen Widerstand spüren. Das kann zwar etwas länger dauern, aber Sie werden schnell merken, dass Ihr Bodengefühl sehr viel effektiver als eine Rasenwalze ist.
Der Rollrasen selbst, hat natürlich auch eine Höhe von etwa 5 Zentimetern, die vom Untergrund abgerechnet werden muss. Die Endhöhe ist also gewünschtes Rasen-Niveau minus 5 cm des Untergrundes.
Nachdem das penibel erledigt ist, und per Wasserwaage festgelegt, wohin die Sturzbäche eines Platzregens laufen werden, kann der Rollrasen drauf. Dazu wird zuerst der verdichtete Boden wieder leicht aufgeraut und angefeuchtet, damit die Rasenwurzeln an der Unterseite des Rollrasens nicht vertrocknen und leichter einwachsen können.
Nun wird einfach nur ausgerollt und die Teile passgenau aneinandergelegt. Rundungen und Teilstücke des Rollrasens können problemlos mit einem Messer zurechtgeschnitten und eingepasst werden. In Windeseile ist die Fläche bedeckt, sie muss dann aber noch kontinuierlich bewässert werden, bis die Rasenwurzeln in den Untergrund gewachsen sind.
Auch wenn der neue Rollrasen von Anfang an wunderbar grün erscheint, ist er erst nach etwa 2 Wochen leicht belastbar. Gehen Sie also vorher nur vorsichtig drüber. Nach ca. einem Monat dürfte er aber eingewachsen sein, sodass man ihn sorgenlos betreten kann.
Rollrasen ist folglich eine super Sache, sofern man sich, mangels Wissen über den nötigen Untergrund, für die Zukunft kein Eigentor schießt! Sie wissen es nun – viel Spaß also!