Viel Arbeit macht der Rasen, viel Arbeit kann man sich aber auch sparen! Der Schlüssel dazu ist das regelmäßige Rasenmähen, was die effektivste Dauerpflege darstellt. Klingt bescheuert, ist aber so. Denn läßt man ihn zu hoch wachsen kann man aller paar Meter den Fangsack leeren und muß viele Stellen doppelt mähen.
Die meisten Rasenflächen sind für die Pflege nicht besonders klug angelegt. Sie sind oft eckig oder verwinkelt und mit Hindernissen bepflanzt oder zugestellt. Da man mit einem Rasenmäher niemals an alle Grenzflächen und Ecken kommt (da seine Schnittfläche rund ist) beginnt der professionelle Rasenschnitt mit einer Motorsense.
Bei kleineren Flächen reicht eine Rasenkantenschere aus. Mit der Motorsense werden dabei alle Ränder und Rasenkanten auf einer Breite von etwa 10 cm abgemäht. Ebenso die Stellen, an denen es ersichtlich ist, dass ein Rasenmäher dort nicht hinkommt, oder nicht hinkommen sollte.
Beispielsweise über hochstehenden Wurzeln oder in der Nähe von Drainage-Kiesstreifen. Dort liegen oft größere Kiesel im Gras und können, wenn sie mit laufendem Mähwerk überfahren werden, auch mal leicht ein Kunststoffgehäuse durchschlagen.
Das Abmähen mit der Motorsense sollte man so vornehmen, dass die Bewegungsrichtung des Sensenkopfes das Gras wieder auf die Rasenfläche wirft. Dort kann der Mäher es später wieder aufsaugen und das Grünzeug landet nicht in den Beeten.
Womit mäht man ihn?
Am besten mit einem Motorrasenmäher mit eigenem Radantrieb. Dies beschleunigt die Sache im Gegensatz zu einem Elektromäher ungemein und schont die Kräfte. Die Vorbereitung der Stromversorgung, sowie das Gestolper über die Kabel entfällt. Viele Mähermodelle besitzen inzwischen einen „Mulcheinsatz“, der für große Flächen geeignet ist. Durch die propellerartige Saugbewegung der Messer wird das Schnittgut noch im Korpus des Mähers gehäckselt und fällt als feines Material wieder auf den Boden.
Dies ist für ausgedehnte Grünflächen geeignet, für einen super gepflegten Prachtrasen jedoch nicht. Um ein optimales Wachstum der Graspflanzen zu ermöglichen und Moos zu vermeiden, sollte nämlich so viel Licht und Luft, wie möglich den Boden erreichen.
Deshalb sollte man auch die kürzeste Schnitthöhe am Mäher einstellen, die bei dem entsprechenden Rasen möglich ist. Nicht jedoch unter 4 cm. Diese Höhe ist davon abhängig, wie wellig der Untergrund ist und ob ggf. die Räder des Mähers durch sein Eigengewicht in den Boden sinken.
Das Schneidwerk des Mähers darf niemals den Boden berühren, da man einerseits die Grassode damit abschält und andererseits sich den Mäher zerstört. Auch wenn er keinen Motorschaden dadurch erleidet, werden die Messer stumpf und reißen danach die Halme nur noch ab. Das heißt ein Großteil der Wirkung ist dahin, das Mähen wird um so langwieriger.
Wann mäht man ihn? Zeitpunkt
Ein gepflegter Rasen ist eine aufwendige Sache. Am besten mäht man ihn so oft wie möglich, spätestens jedoch, wenn er über 7 Zentimeter Höhe erreicht hat. Dies ist natürlich das Optimum, aber für den Gartenbesitzer oft nicht machbar. Zeitlich gibt es aber noch einen anderen Tipp.
Der clevere Gärtner mäht ganz zum Schluss, wenn alles andere im Gartenn erledigt und geschnitten ist. Wenn dieser Schnitt nämlich nicht zu verholzt ist, kann man ihn einfach auf den Rasen werfen und frech mit dem Mäher drüberfahren. Danach sieht man davon nichts mehr, denn der Mäher hat es gehäckselt und in den Fangsack gesogen.
Das Gleiche funktioniert auch im Herbst mit dem Laub. Statt es mühsam zusammenzukratzen, benutzt man einfach seinen Rasenmäher als Laubsauger und hat ein Minimum des vorherigen Volumens an Blättern. Das vereinfacht den Transport ungemein, denn gehäckseltes Laub in einem Fangsack fliegt durch Windböen nicht einfach wieder weg! Darüber hinaus ist es dem Rasenmäher egal, über welchen Untergrund er fährt. Asphaltierte Wege bekommt man damit auch recht sauber.
Wann mäht man ihn? Häufigkeit
So oft, wie möglich! Ein ungefährer Zeitansatz ist etwa 10 Tage. Besser natürlich jede Woche oder öfter (je nach Witterungsverhältnissen und Wachstum). Spätestens jedoch, wenn der Rasen eine Höhe von mehr als 7-10 cm erreicht hat. Jeder Schnitt animiert die Rasenpflanze dazu von unten her neue Blättchen zu bilden. Dadurch verdrängt sie auch einen guten Teil des Unkrauts.
Moos hat deutlich weniger Chancen, wenn der Rasen ständig kurz gehalten wird. Denn dieses braucht schattige Feuchtigkeit, die nicht entsteht, wenn der kurze Rasen schnell abtrocknen kann. Eine Ausnahme sind schattige Plätze unter Bäumen, Sträuchern oder sonst wo. Da hilft das Vertikutieren.
Grundsätzlich könnte der Rasen bei jedem Wetter geschnitten werden. Macht man dies aber wenn es nass ist, tut man sich überhaupt keinen Gefallen. Die durch Wassertropfen beschwerten Halme biegen sich nach unten und werden vom Mäher schlecht erfasst. Besonders dort, wo die Räder des Mähers bereits das Gras nach unten gedrückt haben. Das heißt meistens, dass man zweimal darüber fahren muss, um keine Streifen hoher Halme zu erhalten, die sich erst später wieder aufrichten.
Sinnigerweise tut man das bei Nässe genau in der jeweiligen Gegenrichtung der vorherigen Spur, denn die Gehäusefront des Mähers klappt die Halme wieder um, sodass sie meistens wieder gerade stehen. Das obige Bild illustriert die Radspuren ganz gut, obwohl es eine Neusaat und kein durchwachsener Altrasen ist.
Gartentipp:
Sollte der Rasen mal viel zu hoch gewachsen sein, etwa nach dem Urlaub, gibt es einen Trick. Normalerweise stellt man den Rasenmäher erst auf die höchste Stufe, um dann noch mal mit einer tieferen Einstellung zu mähen. Wenn selbst das noch zu schwer für den Mäher ist und er auszugehen droht, kann man ihn auf die Hinterräder stellen und mäht sozusagen im Wheely (engl. Hochstart). Indem man das Mähwerk schräg aus dem Gras heraus, oder ins Gras hinein kippt, kann man genau die Schnittleistung einstellen, die der Mäher gerade noch schafft.