Gartenfrage:
Ich habe Probleme mit meinem Garten. Jedes Jahr, wenn sehr viel geregnet oder geschneit hat, kann ich den Rasen vergessen. Es ist dann ein Acker. Dies ärgert mich sehr. Da es aber eine Mietwohnung ist, möchte ich auch nicht so viel Geld zahlen.
Was kann ich nun tun, damit ich den Rasen einigermaßen retten kann?
Gartenantwort:
Ein Rasen wird generell nichts, wenn er keinen ausreichend wasserdurchlässigen Boden hat. Das heißt sie müssen den Lehmboden mit anderen Erden „verdünnen“. Die nicht so aufwendige, aber langwierige Methode lautet dazu wie folgt:
Sie sollten mit einem Spaten viele tiefe Ritzen in den Boden stechen, aufhebeln und gewaschenen Sand einfüllen. Wichtig: gewaschener Sand, 0,2er Körnung. Davon sieht man nachher fast nichts mehr wenn man die Ritzen wieder zutritt.
Noch besser wäre es tausende Löcher mit einer Mistgabel oder Ähnlichem in den Boden zu stechen. Aber davon haben wir leider keine Fotos.
Danach vertikutieren, das vermischt den Sand zumindest oberflächlich und schließt die Ritzen komplett. Dann noch eine Portion Sand auf die Rasenfläche, wie es in diesem Artikel über den Vertikutiervorgang beschrieben ist. Etwa eine Flachschaufel pro Quadratmeter.
Optimal wäre es dem gewaschenen Sand direkt eine geringe Menge Humuserde beizumischen und die Lochstech-Prozedur im Lauf des Jahres mehrfach zu wiederholen.
Die Bilder zeigen wie das ungefähr aussieht. Gewaschenen Sand hatten wir aber nicht dabei, es ist eine reine Trockenübung. Also alle paar Zentimeter eine Ritze öffnen, die Sand-Humusmischung rein und wieder zutreten. Oder halt die Mistgabel-Methode, dann sieht man noch weniger davon.
Den gewaschenen Sand gibt’s für einen lächerlichen Kubikmeterpreis bei Ihrem nächsten Baustoffhändler, die Humuserde als Sackware im Baumarkt. Das wäre die billige Maßnahme, die aber auch erst Wirkung zeigt, wenn der Boden durch langsame Selbstvermischung wasserdurchlässiger geworden ist. Das dauert Monate und Jahre.
Die bessere Maßnahme wäre die gesamte Rasenfläche tiefgründig umzufräsen und direkt große Mengen gewaschenen Sand und Humuserde einzumischen. Das Wort „Mutterboden“ vermeiden wir mit Absicht, denn das was unter diesem Begriff läuft, kann sich zwischen pappiger Masse bis zum perfektem Substrat bewegen.
Das wirkliche Ziel dabei ist eine rieselnde Erde zu bekommen, durch die das Wasser so weit versickern kann, dass es nicht mehr unterirdisch bis zu den Graswurzeln stehenbleiben kann. Dauerhafte Staunässe verträgt kein Rasen, die Wurzel faulen weg.
Sie können sich also entscheiden zwischen „einmal richtig“, oder „lange warten“, bis das Problem vollständig behoben ist.