Gut Betuchte können ihre Wasserrechnung verdunsten lassen. Mit einem gut betuchten Rasen kann man sich das aber auch sparen!
Der folgende Artikel beschreibt die clevere Methode eines Gartenkunden, die wir selber noch nicht kannten. Doch zunächst etwas Allgemeines dazu.
Wenn es im Sommer mal richtig heiß ist und es lange nicht regnet, leiden besonders die Pflanzen, deren Wurzeln nur wenige Zentimeter in den Boden reichen. Dazu gehört natürlich auch der Rasen, der dann selbstverständlich gewässert werden muss. Andernfalls wird er braun, im schlimmsten Fall geht er ganz kaputt. Es gibt aber ein paar Tips, die helfen viel Wasser zu sparen.
Großes Erstaunen herrscht aber unter den Gartenbesitzern, deren Rasen trotzdem langsam vertrocknet, obwohl sie ihn doch brav gießen. Was sie aber nicht wissen ist, dass Unmengen an Wasser nötig sind, damit die Feuchtigkeit überhaupt die Wurzeln erreicht. Die Portion, die diese bedauernswerten Leute kontinuierlich verteilen, verdunstet sofort wieder, weil sie entweder zur falschen Tageszeit bewässern oder schlichtweg zu wenig.
Bevor wir jedoch zum eigentlichen Thema kommen, bitten wir jeden „Ungläubigen“ dringlichst darum den folgenden Test zu machen;
Nehmen sie eine 10-Liter Kanne Wasser und schütten Sie den Inhalt auf etwa einen Quadratmeter ausgetrockneten Boden. Lassen Sie das Wasser einziehen, bis der oberflächliche Matsch verschwunden ist und graben sie dann dort… Sie werden erschreckt feststellen, dass Sie (je nach Bodenstruktur) nach etwa Daumendicke damit aufhören können… unterhalb von ca. zwei Zentimetern ist die Erde noch knochentrocken!!!
Ebenfalls ist das, was von oben aussieht wie ein satt durchnäßter Boden in Rekordzeit wieder verdunstet, so dass kaum ein Pflanze Zeit hat, diese Feuchtigkeit überhaupt aufzunehmen. Diese Art von Wässern ist also völlig unnütz!!!
Wer seinen Rasen auch im Sommer in prachtvollem Grün erhalten will, sollte früh morgens so lange gießen, bis sich dreimal, viermal, fünfmal oder öfter, Pfützen auf jeder Stelle des Rasens gebildet haben. Alternativ kann man einen Rasensprenger aufstellen und sämtliche Flächen mindestens eine halbe Stunde bewässern. So kann sich der Boden vollsaugen und Feuchtigkeit speichern und nur so kann auch der Rasen davon profitieren. Obwohl das erst mal nach Verschwendung aussieht, ist das Gegenteil der Fall.
Dieses Prozedere braucht man weniger oft zu wiederholen, wobei das Wasser tatsächlich auch die Rasenwurzeln erreicht. Alle zwei bis drei Tage dürfte im Normalfall ausreichen. Und noch mal zur Wiederholung: ein paar Tröpfchen von oben sind absolut sinnlos! Früh morgens sollte deshalb gewässert werden, weil dann der Boden über Nacht abgekühlt ist. Ebenfalls deshalb, weil es noch keine direkte Sonneneinstrahlung gibt, die den Boden aufheizen könnte. Das reduziert den Verdunstungsprozess enorm und spart dadurch eine Menge Wasser.
Eine andere Methode für kleinere Rasenflächen ist das Abdecken mit hellen Tüchern. Während der stärksten Sonneneinstrahlung werden dabei tagsüber einfach alte Bettücher ausgebreitet, die den kompletten Rasen bedecken. Der Witz dabei ist, dass der Rasen immer noch atmen kann und ausreichend Licht bekommt, obwohl er im Schatten liegt.
Eine andere Sache ist, dass die Verdunstung maximal verhindert wird, da kein Wind mehr über den Boden streichen kann. Denn die verbreitete Einschätzung, dass Hitze Wasser verdunsten würde ist im Grunde genommen falsch- Hitze allein kann kein Wasser aufnehmen, sondern nur die erwärmte Luft. Je wärmer sie ist, desto mehr Feuchtigkeit kann sie aufnehmen. Und je stärker die Windgeschwindigkeit, desto mehr Wasser kann die Luft verdunsten. Das heißt also wenn die Luftzirkulation durch die Tücher unterbrochen ist, ist auch die Verdunstung minimiert!