Preiswerte Anzuchtkästen für die Saat im Frühjahr bauen. Selber machen heißt Geld und Platz sparen.
Im Frühling haben große Discounter neben Saatgut oft auch Anzuchtkästen im Angebot. Die sind zwar nicht teuer, taugen aber auch nichts – warum? Weil das Plastik meist nur eine Saison durchhält und sie zu groß sind, um dort hingestellt zu werden, wo sie hingehören – nämlich direkt ans Licht, auf die Fensterbank! Sie sind einfach zu breit und insbesondere zu hoch!
Bekommt man sie wegen der Breite doch irgendwie auf die schmale Fensterbank geklemmt, kriegt man das Fenster nicht mehr auf. Blöd, wenn man in der Küche mal lüften muss. Aber sind sie doch nicht so übel verarbeitet, verschwenden sie dreiviertel des Jahres Stauraum im Keller. Das geht mit einer einfachen Idee auch deutlich intelligenter.
Wie macht man kostenlose Anzuchtkästen?
Supermarktketten haben aber noch etwas anderes im Angebot, und das das ganze Jahr über. Unsere selbstgemachten Anzuchtkästen daraus kosten überhaupt nichts und lösen alle oben genannte Probleme. Es sind ganz normale Käseschachteln. Sie haben die optimale Höhe, sind ineinander stapelbar und landen nach der Anzucht des Saatgutes einfach wieder dort, wo sie hingehören. Im gelben Sack. Perfekte Ressourcennutzung, oder?!
Clevere Anzuchtkästen für weniger als 1 Cent selbstgemacht
Was wir dafür brauchen sind außer zwei kostenlosen Käseschachteln nur noch 20 cm Tesafilm und ein paar Tropfen Feuerzeugbenzin. Letzteres gibt es an jeder Tankstelle, aber natürlich nicht aus dem Zapfhahn. Wir brauchen es nur, um das Scanner-Etikett am Schachtelboden abzubekommen, denn daraus wird ein Deckel, der natürlich so viel Licht wie möglich durchlassen sollte. Kleiner Tipp dazu: Versuchen Sie nicht erst das Papieretikett in Wasser einzuweichen und dann den Kleber zu lösen. Stattdessen kippen Sie einfach einige Tropfen Feuerzeugbenzin direkt auf das Etikett und lassen es 30 Sekunden einwirken. Dann kann man das ganze Ding komplett abziehen, weil das Papier ohne Wasser stabil bleibt und sich nicht auflöst.
Anzuchtkästen mit einfachsten Mitteln basteln
Jetzt brauchen wir nur noch zwei Käseschachtel übereinander zu legen und an einer Seite mit einem Streifen Tesa zu verkleben. Das Ergebnis ist eine Schachtel mit aufklappbarem Deckel. Der untere Teil wird dabei NICHT mit Löchern versehen, denn überschüssiges Wasser kann einfach abgekippt werden – und zusätzlich spart man sich damit einen Untersetzer. Gießen werden wir die Sämlinge übrigens auch nicht mit der Gießkanne, sondern mit einem Sprüher. Auch den gibt es im Discounter kostenlos, aber dazu mehr in einem anderen Artikel. Wichtig ist bei der Bauweise eines Anzuchtkastens nur, dass es einen transparenten Deckel gibt, der Licht hinein, aber kaum Wasser hinaus lässt. Denn während das Gießwasser verdunstet, erzeugt es Kälte – wenn das Wasser aber wieder am Deckel kondensiert und wieder nach unten läuft, erzeugt es Wärme. Das bedeutet, dass einerseits keine Wärme verloren geht und sich die Konstruktion selber gießt.
DIY Anzuchtkästen modular und umstellbar
Nun schwadronierte ich aber noch etwas von der ‚Stapelbarkeit‘. Die birgt noch einen weiteren erstaunlichen Vorteil. Denn wenn man die Schachteln aufklappt, passt die nächste genau dort rein. Man kann also ohne Platzverlust die Kästchen auch mal länger lüften, um Schimmelbildung zu vermeiden. Und, wie oben schon erwähnt, bekommt man so auch das Fenster wieder richtig auf. Das ist gar nicht so unwichtig, denn das Vorziehen von Sämereien beginnt schon im Winter und da sollte man sich der Stoßlüftung bedienen, damit nicht die ganze Wohnung schimmelt. Nun haben wir da also eine hübsche Reihe von umfunktionierten Käseschachteln auf der Fensterbank liegen. Die eine im Deckel der nächsten. Folglich darf, wer darin Gemüse anpflanzt, mit Fug und Recht sein Bastelprodukt auch als nachhaltige Nahrungskette bezeichnen.