Bambuswurzeln – unglaubliches Wachstum

Bambuswurzeln – Eine urtümliche Wuchskraft bis zum Versicherungsfall.

Unscheinbare Bambusruten an einem Wasserspiel. Die Wurzeln wurden jedoch zum Problemfall.
Bambusruten an einem Wasserspiel
Bambuswurzeln können riesige Ausmaße annehmen. Hier der Eingang in die verborgene Unterwelt.
Hier der Eingang in die verborgene Unterwelt

So schön, wie der klassische Bambus ist, birgt er auch Gefahren. Denn sein Zerstörungspozential schlummert unter der Erde. Gewarnt seien insbesondere Gartenbesitzer, die sich einen Bambus neben einen Folienteich gepflanzt haben.

Nicht nur die abgestorbenen Blätter, die ein Bambus ständig verliert, tragen zu einer schnelleren Verschlammung bei – die Bambuswurzeln können einen Folienteich auch komplett ruinieren!

So etwas muss aber nicht passieren, wenn man direkt bei der Pflanzung eine tiefe und stabile Wurzelsperre setzt. Das ist dringendst zu empfehlen, denn ansonsten spielt man mit dem hohen Risiko, dass die Bambuswurzeln sogar durch die Teichfolie wachsen.

Bambuswurzeln mit Rhizomsperre im Zaum halten

Dass dies kein Spaß ist, beweisen eindrucksvoll die Fotos. Die Wurzelausläufer liefen etwa 3 Meter von der Ursprungspflanze entfernt und es waren nicht die einzigen. Sie bohrten sich frech durch eine dünnere Teichfolie, die werksseitig mit dekorativen Kieseln beklebt war.

Bei 2 unscheinbaren Bambusruten hätte niemand so lange Wurzeln vermutet. Das waren die größten, aber lange noch nicht alle.
Ein ‚Wurzelteufel‘ von nur 2 kleinen Bambusruten

Darunter lag aber noch eine Lage dickes Wurzelschutz-Vlies, was die Bambuswurzeln aber auch nicht interessierte. Der ehemalige Bachlauf mit Quellstein war also schon mal hinüber.

Die Kraft von Bambuswurzeln ist enorm. Auch wenn sie es nicht schaffen sollten eine dicke Teichfolie zu durchwachsen, sind sie doch in der Lage sie zu unterwandern.

Die Folge ist, dass die Folie verdrückt und verzogen wird, und nicht mehr plan auf dem Untergrund liegt. Und das kann zu Beschädigungen führen, die die Teichfolie zerreißt und das künstliche Biotop schließlich leerlaufen lässt. Wann ein Bambus beginnt, seine Zerstörer in den Untergrund zu schicken, ist nicht vorauszusehen. Es kann über 10 Jahre dauern, bis es so weit ist.

Bisher längste Bambuswurzel –  14 Meter!

Bei Bambus ist eine Wurzelsperre nötig. Diese hier war nicht stabil genug.
Rechts im Bild; Bambustriebe im Pflaster trotz Wurzelsperre

Tatsächlich gab es bei einem Exemplar sogar eine Art Wurzelsperre – hat nichts genützt, wie Sie rechts am Bildrand sehen. Dort wuchsen neue Bambusruten durch das Pflaster, wenige Zentimeter von der Hauswand entfernt.

Diese Rhizomsperre war völlig unterdimensioniert. Sie reichte nur etwa 30 Zentimeter in den Boden, was für eine Bambuswurzel überhaupt kein Hindernis ist. Mehr als 50 Zentimeter Tiefe sind bei Bambus angebracht, und zwar aus einem extrem robusten Material (z. B. sehr dicker Kunststoff oder rostfreies Metall). Ebenfalls sollte es keine Ritzen von Überlappungen geben, sondern die Rhizomsperre aus einem einzigen ringförmigen Teil bestehen.

Denken Sie unbedingt auch daran, wenn Sie einen Bambus an einen anderen Platz pflanzen. Denn die längste Bambuswurzel, die wir jemals per Kleinbagger ausgegraben haben, maß unglaubliche 14 Meter (in Worten Vierzehn!!!). Wachsen solche Exemplare in Nachbars Garten, ist das eine sehr teure Angelegenheit!!!
Doch sorgen Sie sich nicht- auch dieser Bambusteufel ist besiegt.

Gartentipp:
Es gibt auch bambusähnliche Arten, die keine Wurzelausläufer treiben, sondern „horstbildend“ sind. Es sind die eher kleinbleibenden Fargesien. Wer sich bergbauliche Tätigkeiten für eine Wurzelsperre ersparen will, sollte damit Vorlieb nehmen. Andernfalls müssen Sie unbedingt eine Rhizomsperre vorsehen!

Nach oben scrollen