Unglaubliches hat die Weide drauf!
Jeder Teil von ihr, ob Stamm ob Ästchen, kann eine neue Pflanze werden. Aber der „Aspirin-Baum“ ist auch sonst höchst interessant!
Auch die Weide ist ein medizinisch anwendbarer Baum. In seiner Rinde befindet sich das Salizin, das im menschlichen Körper zu Acetyl-Salizyl-Säure umgewandelt wird. Das ist der Wirkstoff von Aspirin – in dieser Hinsicht bereitet eine Weide also schon mal keine Kopfschmerzen 😉
Möglicherweise kommt der alte Ausspruch „beiß‘ auf Holz!“ daher. Es ist zwar reine Spekulation, doch ist es nicht ausgeschlossen, dass den Patienten Weidenholzstücke in den Mund gesteckt wurden, als es noch keine Schmerzmittel in Tablettenform gab.
Eine Weide wird bis zu 30 Meter hoch, zwergwüchsige Arten erreichen kaum Brusthöhe. Sie bevorzugen feuchten Boden und werden unter anderem eingesetzt, um Uferböschungen durch ihr dichtes Wurzelwerk zu befestigen. Je schmaler die Blätter, desto besser eignen sich die Triebe für die Korbflechterei. Denn die langen Ästchen sind sehr flexibel und biegbar.
Alle Weiden-Arten sind äußerst schnittunempfindlich, wie man an den Fotos erkennen kann. Diese kleine Weide hat im nächsten Jahr wieder in voller Pracht ausgetrieben, wie es zuverlässig vorauszusehen war. Selbst, wenn es für den Laien unglaublich scheint – ein Rückschnitt verursacht herrlichsten Austrieb.
Im Artikel „Baumschnitt Trauerweide“ können Sie sich anschauen, wie die Großversionen von Trauerweiden aussehen. Und wie weit man sie runtersäbeln kann.
Gartentipp:
Wenn man ein frisch abgeschnittenes Stück Weidenholz in Wasser oder auf nassen Boden legt, treibt es wieder aus. Unabhängig von der Dicke – es muss nur in bisschen holzig sein. Ob nur ein dünnes Ästchen oder ein gesägter Stammabschnitt von einem halben Meter Durchmesser ist egal.
Diese amputierten Weidenteile bilden in Rekordzeit neue Wurzeln und damit eine neue Pflanze. Dazu brauchen sie lediglich genügend Feuchtigkeit. Die Weidenabschnitte im Glas sind etwa 8 Wochen alt und hätten längst schon eingepflanzt werden können.
Man kann jedoch die Weidenstecklinge auch direkt in den Boden stopfen und ständig wässern. Dann wachsen fast hundert Prozent von ihnen an. Das eröffnet die Möglichkeit ohne Kosten oder Aufwand einen Sichtschutz wachsen zu lassen. Steckt man viele Weidenruten senkrecht nebeneinander und hält sie ständig nass, kann man damit einen lebenden Gartenzaun herstellen.
Die einzelnen Ruten können auch sehr hübsch verflochten werden und sind dann schon nach wenigen Monaten blickdicht. Man kann aber auch dickere Äste in Linie hintereinander auf den Boden legen. Auch sie werden anwachsen und auf der ganzen Länge neue, senkrechte Triebe bilden.
Bis daraus eine höhere Hecke entsteht, geht aber natürlich viel mehr Zeit ins Land. Auf jeden Fall ist es eine geniale Alternative zu hässlichen Sichtschutzwänden. Wegen der Schnittfestigkeit der Weide kann man sie natürlich auch auf wenigen Zentimetern Dicke halten!