Topinambur pflanzen und vermehren

Topinambur, die billige Bauernkartoffel. Wer ein Stückchen Garten oder einen großen Blumentopf übrig hat, darf sich über reiche Ente freuen. Mit einem kleinen Gärtnertrick.

Topinambur-Knollen in der Großansicht. Sie haben etwa die Größe einer Kartoffel.
Topinambur, etwa so groß wie Kartoffeln
Die Knollen der Topinamburpflanze haben mehrere "Augen". Jedes einzelne davon kann eine eigene Pflanze erzeugen.
Die Knollen haben mehrere „Augen“

Ein überraschendes Fundstück aus dem Discounter regte kürzlich unsere Hirne und Mägen an.

Bisher nur selten zu bekommen, bot doch tatsächlich Frau Supermarkt mehrmals Topinamburknollen an. Doch statt sie aufzuessen, werden wir aus 500 Gramm 5-10 Kilo zaubern. Wie? Indem wir die Knollen einfach wieder einpflanzen! … aber nicht komplett …

Topinambur – ein trickreiches Gemüse

Topinambur-Knollen, schon leicht angekeimt. Durch das Teilen der Knollen erhält man mehrere Einzelpflanzen.
Topinambur-Knollen, leicht angekeimt
Geteilte Topinambur-Knolle. Jedes Stück wird zu einer separaten Pflanze.
Jedes Stück wird zu einer separaten Pflanze.

Schau‘ mir in die Augen, Kleines! Denn dann erkennt man Topinamburs kleines Geheimnis. Denn es ist eigentlich nicht nur eine Knolle, sondern viele. Manchen sieht man es von vorn herein an, manche kommen als unförmiger Klumpen daher. Dieses Geheimnis ist schnell gelüftet, indem man die Knollen ein paar Tage ins Wasser legt. Und siehe da, es sprießen aus den verschiedensten Richtungen grüne Triebe. Sie entspringen aus den sogenannten „Augen“, die das Zentrum einer wuchsfähigen kleineren Knolle sind.

Topinambur vermehren

Kann man also, wenn man eine große Knolle in mehrere kleine Teile schneidet. Und jede einzelne ergibt eine eigene Pflanze. Je kleiner das abgeschnittene Teil, desto geringer ist die anfängliche Wuchskraft – logisch, denn die Topinamburknolle ist ja eigentlich ein Nährstoffreservoir. Und ist dieses geringer, so muss die Pflanze erst Wurzeln bilden, um Nährstoffe aus dem Boden aufnehmen zu können. Das gleiche Prinzip der Teilung funktioniert auch bei der Kartoffel, wie wir schon in einem anderen Artikel beschrieben haben.

Rasantes Wachstum, starke Ausbreitung

Töpfchen für die Topinambur-Anzucht. Sie werden schon bald zu klein sein.
Die Töpfe werden schon bald zu klein sein
Topinambur Schössling. Die Wachstumsgeschwindgkeit ist beeindruckend.
Schnell wachsender Topinambur Schössling

Wer sich Topinambur in den Garten setzt, sollte nicht vergessen eine Wurzelsperre zu setzen. Denn das Pflänzchen breitet sich unterirdisch dermaßen aus, dass der ganze Umkreis damit durchsetzt werden wird. Oder Sie lassen die Knollen in einem großen Topf und graben ihn komplett ein. So müssen Sie im Herbst auch nicht auf Knollensuche gehen. Eine einzelne Topinamburpflanze kann bis zu 3 Kilo neue Knollen produzieren. Und man kann sie auch den ganzen Winter im Boden lassen und jederzeit ernten. Wer hat schon frisches Gemüse bei Frost?

Topinambur pflegen und ernten

Dieses wohlschmeckende Wintergemüse ist ein Starkzehrer. Es braucht also nährstoffreichen Boden oder ausreichend Dünger und wird dann etwa 1,50 Meter hoch. Was man bei der Topinamburpflanze aber nicht machen sollte, ist sie schneiden. Denn dann werden die neuen Knollen kleiner. Doch Topinambur ist auch eine hübsche Sonnenblumenart, mit vielen kleinen gelben Blüten. Wer sie also nicht essen will, kann sich an ihrer Schönheit sattsehen.

Unser Artikel „Topinambur – die Knolle mit Kultur“ zeigt unter Anderem eine solche Pflanze während der Blüte.

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