Im Freiland bestäuben Insekten und der Wind die Tomaten. In der Wohnung können Sie mit einem Pinsel selbst Bienchen spielen. Freude für die Fenstertomate!
Aber wer tut es im Haus? Auch für Tomatenfreunde ohne Balkon gibt es einfache Lösungen.
Die Natur bleibt leider draußen, wenn man sich Pflanzen nach drinnen holt. Draußen regelt sich die Natur von selber, drinnen muss man etwas nachhelfen. Schon Tomatenzüchter, die in Gewächshäusern anbauen, müssen ihre Tomatenpflanzen kräftig schütteln, damit die Blüten bestäubt werden. Ansonsten haben sie umsonst geblüht und erzeugen keine Früchte.
Diese Grobmethode um Pollen zu verteilen funktioniert aber leider nur dort, wo Tomaten dicht an dicht stehen. Ein paar Tomatenpflanzen am Küchenfenster haben aber wenig Chancen dadurch alle Blüten bestäubt zu bekommen. Deshalb muss man etwas nachhelfen, sonst wird’s nichts.
Wenn Sie sich den Spaß gönnen selbst ein paar Fenstertomaten zu ziehen, sollten Sie einen weichen Pinsel bereithalten. Damit können Sie dann selbst Bienchen spielen, sobald die ersten Blüten aufgegangen sind. Wenn es soweit ist, streichen Sie ganz sanft über die ersten Blüten. Nacheinander und wieder zurück. Damit ist die Bestäubung dieser Blüten wahrscheinlich noch nicht vollzogen, aber die nächsten Einsätze dieser Art werden es tun.
Im Pinsel verfangen sich nämlich unsichtbar kleine Pollen. Und wenn Sie den Vorgang täglich wiederholen haben Sie ständig einen kleinen Vorrat an Pollen in den Pinselhäarchen. Es verfangen sich immer wieder neue darin, andere werden an die Blüten abgegeben. Deshalb sollten Sie auch immer den gleichen Pinsel benutzen und ihn niemals nass werden lassen. Denn die Pollen könnten ausgewaschen oder verklebt werden.
Die Tomatenblüten gehen nicht alle gleichzeitig auf. Es sind immer nur ein paar an der gleichen Rispe. Demnach wird Sie dieser Pinsel über viele Monate begleiten, solange die Tomate blüht. Wenn Sie das Bestäuben in dieser Weise selbst übernehmen, geht die Erfolgsquote gegen 100 Prozent. Wenn Sie es nicht tun, bleiben die meisten Blüten unbefruchtet und die Ernte bleibt gering.
Ebenso verhält sich das mit anderen Pflanzen, die drinnen ohne Wind oder Insekten blühen. Hier ist also die gleiche Methode anzuwenden, um Früchte zu bekommen.
Auf die große Freude winzige Tomätchen auf dem Fensterbrett wachsen zu sehen, brauchen also auch Mietshausbewohner nicht verzichten.