Gartenfrage:
Ich möchte meinen Garten etwas umgestalten und eine sommergrüne, orange blühende Azalee in einen halbschattigen Bereich umsetzen.
Die Pflanze hat mittlerweile einen Durchmesser von ca. 1,5 m erreicht und ist jetzt im Dezember vollkommen laubfrei. Insofern besteht zumindest kein Problem erhöhter Verdunstung.
Kann ich die Pflanze so spät überhaupt noch umpflanzen? Worauf habe ich dabei noch zu achten?
Gartenantwort:
Gärtnerlogik ist die Spezialität unseres Hauses 🙂
Und Sie werden in Kürze leicht erkennen, dass es keinen Unterschied macht, an welcher Stelle im Garten Ihre Azalee überwintert. Denn diese ist seit Jahren dran gewöhnt!
Folglich bekommt Ihre Azalee nur einen leichten Schaden durch das Ausgraben, wobei unweigerlich ein paar Feinwurzeln zerstört werden. Je weniger es sind, desto weniger merkt Ihre Azalee überhaupt, dass sie umgesiedelt wurde. Dieser Logik folgend, kann man also jede Pflanze, jederzeit umsetzen. Denn werden keine Wurzeln beschädigt, ist das genau so wie einen Topf umstellen!
Sogar mit tiefgefrorenem Ballen, weil es absolut unerheblich ist, WO selbiger gefriert! Der Effekt ist überall immer der gleiche, sofern sich die Schädigung der Wurzeln in Grenzen hält.
Azaleen sind Flachwurzler – aber dennoch werden Sie bei einem Exemplar von 1,50 m Durchmesser etwa 30cm oder tiefer graben müssen, damit die besonders wichtigen Wurzeln in der Tiefe nicht beschädigt werden. Warum sind die so wichtig? Weil diese in eine Region reichen, in der der Boden eben nicht mehr gefriert. Mehr als 10 cm dauerhaften Bodenfrost können wir in Deutschland höchstens bei der nächsten Eiszeit erwarten.
Aber damit zur weiteren Pflege:
Azaleen sind, genau so wie Rhododendren Moorbeetpflanzen und brauchen einen sauren Boden. Man nehme also ein paar Schaufeln handelsübliche Rhododendronerde und mische sie mit ins Pflanzloch. Man kann auch Säcke auf denen „Azaleenerde“ steht, für mehr Geld kaufen, aber unseres Erachtens ist das exakt dasselbe.
Gießen Sie Ihr Pflänzchen ausgiebig an ( nicht 5 Liter, sondern 50 !) und dann sollten Sie im nächsten Jahr so gut wie keinen Unterschied in der Blühfreudigkeit feststellen. Voraussetzung ist natürlich, wie oben schon erwähnt, dass möglichst wenig Wurzeln beim Auspflanzen beschädigt werden.
Falls doch, wird Ihre Azalee proportional dazu ein paar Äste absterben lassen, und das war’s auch schon.
Und noch mal zur Gärtnerlogik: Es werden lediglich bestimmte Zeiten zum Umpflanzen bevorzugt, weil man sich nicht mehr um die Pflanze kümmern muss! Das ist der Herbst und der Frühling, weil’s da öfter regnet. Und warum sagt man, dass der Herbst die beste Pflanzzeit wäre? Weil der Boden sehr viel wärmer ist, als die Außentemperatur und dadurch die eminent wichtigen Wurzeln wachsen, und nicht das verzichtbare Blattwerk.