Selten ist sie geworden, die Schlüsselblume. Und deshalb besitzt sie auch einen besonderen Status. Den sollten sie kennen, damit Sie keinen Frevel an dem sympathischen Pflänzchen begehen.
Wir sind aber auch auf etwas gestoßen, das weitere Fragen aufwirft. Doch zunächst eine Beschreibung;
Die „Echte Schlüsselblume“ [Primula veris] ist ein sehr hübsches Gewächs, das unter den Primelarten einzuordnen ist. Doch leider ist sie in ihrem Bestand gefährdet und deshalb streng geschützt.
Wer also so ein Exemplar auf seiner Wiese entdeckt, sollte sich erst mal über eine solche Rarität freuen, um dann einen großen Bogen mit dem Rasenmäher darum zu machen.
Warten Sie unbedingt, bis die Pflänzchen komplett abgeblüht sind und sich neue Samen bilden konnten. Wenn Blätter und Stengel langsam ausbleichen kann man die Schlüsselblume bedenkenlos abmähen. Denn durch ihr überwinterndes Rhizom (Wurzelwerk) im Boden blüht sie im nächsten Jahr mit Sicherheit wieder. Es schadet ihr dann überhaupt nicht, wie durch die Fotos dieser üppigen Schlüsselblumenwiese bewiesen ist.
Schlüsselblume – anspruchslos und nützlich
Die Schlüsselblume gedeiht am besten auf lockeren, kalkhaltigen Böden. Sie mag sonnige Wiesen und helle Standorte. Ihren Namen soll sie bekommen habe, weil ihre Blütendolde einem Schlüsselbund ähnelt.
Sie ist ein wirksames Heilmittel und wird in der pharmazeutischen Industrie verwendet. Auch die jungen Blätter der Schlüsselblume soll man essen können, was wir aber bisher noch nicht selber ausprobiert haben und deshalb auch nicht empfehlen können
Möglicherweise ist die Schlüsselblume auf dem ein oder anderen Prachtrasen aber nicht erwünscht. Um nicht noch mehr davon zu bekommen und trotzdem naturfreundlich zu handeln, gibt es folgende Lösung: Die Samen sammeln und woanders verteilen!
Schlüsselblume verbreiten helfen
So verbreitet sie sich nicht weiter auf ihrem Grundstück und der Ökologie ist ebenfalls geholfen, wenn sie auch woanders angesiedelt wird. Schlitzen Sie dazu eine Plastikschale bis zur Mitte auf und schieben Sie sie unter den Blütenstengel. Die Schale sollte dann noch gut gegen den Wind gesichert werden, damit sie nicht wegfliegt und die Samen auch wirklich hineinfallen.
Dann wartet man, bis die Samen reif sind und in die Schale fallen. Gegebenenfalls kann man auch etwas nachhelfen und die Samen herausschütteln. Diese Ernte der Schlüsselblumensamen verteilt man dann einfach irgendwo in der Natur oder verschenkt sie an seine Freunde.
Zu den außergewöhnlichen Farben dieser Schlüsselblumen
Darüber hatten wir eine anregende Diskussion mit einem Schlüsselblumen-Experten. Sie endete mit einem neuen Rätsel. Denn ob diese seltenen Färbungen natürlich vorkommende Mutationen oder zufällige Kreuzungen mit gewöhnlichen Primeln sind, muß offen bleiben.
Fest steht, daß die hier fotografierten Exemplare keinerlei Veränderungen aufweisen, wie sie bei einer Kreuzung auftreten würden. Die innere und äußere Blütenform ist exakt gleich und es gibt auch keinerlei Unterschied bei der Blattform oder der Anzahl der Stengel.
Alle dieser Schlüsselblumen wuchsen auf der selben Wiese. Massenhaft in normalem Gelb und vereinzelt andersfarbig.
Das Rätsel bleibt noch ungelöst. Aber möglicherweise sind Sie die ersten, die ein Foto einer purpurfarbenen Schlüsselblume sehen. Es wurde bewußt in keinster Weise in Helligkeit, Kontrast oder farblich verändert.