Salz- und Pfefferstreuer aus Bambus basteln

Bambus ist ein ziemlich häufiger Mitbewohner deutscher Gärten. Doch leider macht niemand etwas daraus. Wir zeigen Ihnen jedoch, daß man eine unglaubliche Vielzahl an nützlichen Gegenständen daraus machen kann.

Salzstreuer und Pfefferstreuer aus Bambus bauen. Das fertige Bastelergebnis.
Salz- und Pfefferstreuer aus Bambus gebastelt

In Asien ist Bambus ein Universalwerkstoff und das mit Fug und Recht. Bambus bekommt man nicht nur aus dem eigenen Garten, sondern auch in jedem Baumarkt. Entweder in Rohrform oder als meterlange Sichtschutzmatte. Sehr billig und wirklich für fast alles verwendbar.

Unser Anliegen ist es jedoch darzustellen, was Gartenbesitzer an potenziell superschönen Materialien wegwerfen oder im Grünabfall entsorgen. Deshalb zeigen wir in dieser Anleitung, wie man faszinierende Salz- und Pfefferstreuer herstellt. Und dies ist erst der Anfang einer langen Serie mit Bambus.

Zunächst eine Überlegung zum klassischen Salzstreuer

Bei normalen Salzstreuern ist die Sieböffnung oben. Das heißt, dass man ihn umdrehen und vertikal schütteln muss, um Salzkörner herauszubekommen. Ist Ihnen aber schon mal aufgefallen, dass diese Bewegung ziemlich unangenehm ist?

Man greift den Salzstreuer mit der Öffnung nach oben und muss seinen ganzen Arm nach unten verdrehen um dann eine physiologisch völlig unnatürliche Auf- und Abbewegung zu vollführen. Das werden wir nun mit Hilfe einer recht einfachen Bambusbastelei ändern. Und gleichzeitig eine super Tischdekoration herstellen!

Los geht’s mit dem Bambusbasteln

Werkzeug und Materialien, um Salz- und Pfefferstreuer aus Bambus zu basteln.
Werkzeug und Materialien für’s Bambusbasteln

Wählen Sie ein Bambusrohr, in das ungefähr ein Wein- oder Sektkorken passt. Denn hieraus werden wir die Deckelstopfen machen. Sägen Sie nun ein Stück Bambusrohr in einer Länge ab, das noch angenehm zwischen Daumen und Zeigefinger passt, wenn die Stopfen drauf sind.

Dieses Rohr ist nun bereits unser Salzstreuer, er braucht aber natürlich noch Löcher. Unser Bambusstück hatte eine Einkerbung, die die Entscheidung leicht machte, wo die Löcher hinkommen.

Die Anzahl und Durchmesser derer bleibt Ihnen überlassen, denn das entscheidet darüber wieviel Salz dort rausrieseln wird. Und wir wissen natürlich nicht welche Körnung Ihr bevorzugtes Salz hat. Die Löcher kann man natürlich auch nachher bohren, wenn die Stopfen schon gemacht sind.

Deko-Schnur befestigen

Der Salzstreuer aus Bambus wird angebohrt und ein dekorativer Faden durchgezogen.
Anbohren und einen Faden durchziehen

Um die hübsche Schnur auch sauber um den Salzstreuer Eigenbau zu bekommen haben wir folgende Methode gewählt: Zunächst wird auf der Unterseite ein weiteres Loch gebohrt, durch das man von Außen einen Faden führt. Guckt er durch das eine Ende des Bambusrohres, macht man einen dicken Knoten und zieht ihn wieder zurück.

Dieser Knoten verstopft gleichzeitig das Loch, so dass kein Salz dort herausrieseln kann. Nun kann man problemlos den Deko-Faden bis zum Rohrende drumherum wickeln. Damit sich das Ganze nirgendwo aufdröselt,  ist es sehr hilfreich ein bisschen Leim auf das komplette Rohrende zu schmieren. Der sollte am besten wasserfest sein.

Die enden des Bambus-Salzstreuers werden an den Enden umwickelt. Der Faden wird verklebt.
Die Enden werden  umwickeltund verklebt

Nun wird am Ende des Rohres eine winzige Kerbe eingefeilt, in die der Faden eingelegt wird. Das Ende wird abgeschnitten, nach innen geführt und dort verklebt. Wie haben wir nun hinbekommen, dass der Faden genau auf der Höhe des Bohrloches am Anfang endet? Ganz einfach- die Feilkerbe wird bis zur letzten Fadenwindung heruntergezogen und der Rest des Bambusrohres abgefeilt.

Stopfen aus alten Korken selbst herstellen

Trinken Sie zunächst Ihre Wein- oder Sektflaschen aus und warten Sie, bis Sie wieder nüchtern sind!
Denn so ein Teppichmesser oder Cutter ist ein sehr scharfes Werkzeug. Kork lässt sich damit sehr gut schneiden, wenn man sägende Bewegungen macht. Markieren Sie zunächst die Stopfenlänge und machen einen Schnitt rings um den Korken.

Vom Ende aus kann man dann ringsum so lange Späne abheben, bis er in etwa dem Innendurchmesser des Bambusrohres entspricht. Kork lässt sich aber auch prima feilen, das 100% genaue Anpassen wird also damit gemacht. Denn unser Bambusrohr ist innen nicht rund und , so daß der Korken später auch nicht verdreht werden kann!

Die Wein- oder Sektkorken werden angepasst und eingesteckt.
Korken werden angepasst und eingesteckt

Der Außendurchmesser des Korkens sollte minimal größer sein, als der Außendurchmesser des Rohres. Denn wir möchten ja nicht, dass das Ganze vom Tisch rollt und werden am Korken noch eine gerade Auflagefläche feilen.

Wenn die Stopfen genau passen, wäre diese Anleitung theoretisch schon zu Ende, denn das Bastelobjekt wäre nun schon einsatzfähig. Es gibt aber noch etwas zu bemerken;
Was ist, wenn die Stopfen eben nicht genau passen und zu stramm sitzen? Oder irgendwann jemand anders den Salzstreuer befüllt und den Korken verdreht in hineindrückt?

Dann kann es passieren, dass das Bambusrohr aufreißt. Die Deko-Schnur dient also nicht nur der Optik, sie hat auch einen Sinn. Sie hält das Rohr zusammen, auch wenn jemand den Korken reinprügelt.

Salz- und Pfefferstreuer gleich bauen?

Tja, hier sind wir wieder mal bei unerwarteten Erkenntnissen. Denn es wird wahrscheinlich auch noch niemandem aufgefallen sein, dass Salz- und Pfefferstreuer entweder unterschiedlich viele Löcher oder unterschiedliche Lochgrößen haben.

Gemahlener Pfeffer rieselt anders als Salz, weswegen unser obiger Spruch wegen Salzkorngrößen doppelt bemerkenswert ist. Denn unseres Wissens kann man weder Streuer für geschroteten Pfeffer kaufen, noch für grobes Meersalz… Nun liegt es an Ihnen, ob Sie die Herausforderung annehmen, hässliche Plastikbehälter auf Ihrem Tisch mit kultigen Eigenbauten zu ersetzen.

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