Gartenfrage:
Wir haben uns im Frühjahr von einer Fachfirma ca. 45 m² Rollrasen verlegen lassen. Bei der Preisverhandlung wurde das Einarbeiten von Sand und Humuserde mit berücksichtigt. Bei Durchführung wurde dann weder Sand noch Humus eingearbeitet mit dem Hinweis, der Boden wäre super gut.
Der Rasen ist angewachsen, aber es bilden sich kleinere Kuhlen und jetzt bei viel Regen „quillt“ der lehmige Boden regelrecht durch die Grasnarbe, es entstehen immer mehr kleinere kahle Stellen. Der Rasen ist auch nicht mehr so dicht.
Kann ich wie von Ihnen beschrieben mit Sand nacharbeiten? Lieber jetzt im Herbst oder besser im Frühjahr? An der Pflege liegt es nicht, wir mähen und düngen sehr regelmäßig.
Gartenantwort:
Zunächst ein Kommentar; Wer sich offiziell „Fachfirma“ nennt, muss nicht unbedingt eine Ahnung von seinem Geschäft haben … wenn die Firma die Ahnung aber hat und sie zum Nachteil des Kunden verschweigt – um so schlimmer….
Ein Lehmboden ist der letzte Mist für Rasen und kann nicht funktionieren!!!
Rasen verträgt keine Staunässe und mit einem lehmigen Untergrund kann das Wasser nicht versickern. Die Maßnahme Sand und Humus mit einzuarbeiten wäre (fast egal bei welchem Boden) unverzichtbar gewesen, um spätere Probleme auf Jahre zu vermeiden.
Alarmierend ist, dass Ihre Firma das offensichtlich wusste und Ihnen trotzdem den Rollrasen auf blanken Boden geklatscht hat. An Ihrer Stelle würden wir hier ansetzen, denn Ihr Rasen wird auch mit späteren Sandgaben nichts.
Über die Oberfläche bekommt man nicht so viel Sand IN den Boden, aber da müßte er hin. Die einzige Möglichkeit wäre tausende tiefe Löcher in den Rasen zu stechen und mit Sand zu befüllen. So ähnlich wie wir es hier beschreiben – aber das ist nur als Nothilfe gedacht, für Böden, die nicht völlig ungeeignet sind.
Hausmeisterdienste und sonstige ausführende Organe sind generell für Unwissenheit entschuldigt – nicht aber diejenigen, die wussten was sie anrichten.
Ein korrekt verlegter Rollrasen nach der richtigen Bodenvorbereitung, macht keinerlei Probleme. Wird der Boden jedoch nicht wasserdurchlässig gemacht, wird er zu einer matschig-moosigen Wiese zu werden, wenn’s nass ist – oder zu einer betonharten Bodenplatte, wenn’s trocken ist.