
Gartenfrage:
Ich habe seit ca. 8 Jahren eine Rhododendronpflanze, die bisher sehr gut gedieh und prächtig geblüht hat, – auch dieses Jahr! Nach der Blüte hat sie aber kaum neue Knospen gebildet und die Blätter nach unten geklappt. Die Blätter wurden von der Mitte her gelb und fielen aus. Erstaunlicherweise kommt neben dem Hauptstamm ein neuer kräftiger und gesund-grüner Trieb. Auch die benachbarte Rhodendronpflanze ist kräftig-gesund und grün. Was kann die Ursache sein?
Gartenantwort:
Leider sieht das beschriebene Schadbild eher nach einem Befall mit einem Bodenpilz aus. Denn die gelben Blätter liegen oben und außen. Und normalerweise wirft ein Rhodo überflüssige Blätter nur innen ab. Da, wo zu viel Schatten ist.
Phytophtora heißt der Pilz, den wir vermuten. Es gibt jedoch nicht nur eine Sache, die dagegen spricht – nämlich zunächst der neue Trieb; Es ist völlig klar, dass die Ursache für das Schwächeln Ihres Rhodos im Boden liegt. Denn was man oberirdisch sieht, spiegelt bei fast allen Pflanzen das wider, was unterirdisch passiert.
Ihr Rhododendron könnte also auch „ersoffen“ sein und unter Würzelfäule leiden. Denn dass der mickrige Rhododendron auf den Fotos bereits 8 Jahre alt ist, können wir nicht wirklich glauben…. es sei denn, er war immer am Rande des Exitus und produzierte sogenannte „Stressblüten“.
Bleistiftdicke Ästchen sind nach 8 Jahren absolut untypisch für einen Rhodo.
Es gibt also zwei Möglichkeiten, die wahrscheinlicher als der Phytophtora-Bodenenpilz sind;
1.) Sie wussten vorher nicht, dass Rhododendren Moorbeetpflanzen sind und haben in den acht Jahren Ihrem Patienten niemals ein paar Säcke Rhododendronerde gegönnt.
2.) Die Wurzel Ihres Rhododendrons sitzt auf einer Lehmschicht, sodass das Wasser nicht ablaufen kann und zu Wurzelfäule führt.
Was sind nun die realen Maßnahmen?
Es ist anhand des Bildes zweifelsfrei klar, dass die Wurzel irgendwie geschädigt ist. Die deswegen absterbenden äußeren Äste werden sich nicht mehr retten lassen. Also weg damit und gnadenlos abschneiden!
Danach haben Sie nur noch den Neutrieb, dem in Zukunft dasselbe passieren würde. Nämlich, dass sich die Wurzel nicht ungehindert ausbreiten kann, um das Blattgrün und Blüten zu versorgen.
Wir, als Gärtner, würden also das Pflänzchen radikal(st) zurückschneiden UND danach großräumig den gesamten Boden lockern und austauschen. Also auspflanzen und dann wieder einpflanzen. Denn damit ist man auf der sicheren Seite, sowohl was Bodenpilze, Wurzelfäule und Nährstoffunterversorgung anbetrifft.
Und falls Sie sich für unseren Rat entscheiden – niemals reine (Rhododendron) Erde verwenden, sondern mit der Erde aus dem Pflanzloch mischen.
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