Gartenfrage:
Wir haben große Rhododendren. Sie wachsen über 5 Fenster entlang. Sie blühen ohne große Pflege sehr üppig jedes Jahr.
In 20 Jahren sind nun aus den hellsten Räumen des Hauses die dunkelsten geworden. Die Bäume wachsen bis in den ersten Stock. Wir möchten natürlich die Bäume nicht völlig wegschneiden, aber es muss etwas geschehen. Ich habe Ihre Artikel zum Thema Schneiden schon gelesen.
Können wir die Bäume ganz runterschneiden? Müssen wir das Stück für Stück zeitversetzt machen? (Wir haben gehört, dass der Baum sonst eingeht.) Welche Zeit ist die günstigste zum Schneiden? Muss das ein Fachmann machen?
Gartenantwort:
Keine Sorge, Rhododendren sind sehr schnittverträglich, die bringt man nicht so einfach um.
Einen Radikalschnitt setzt man beim Rhododendron direkt nach der Blüte an.
Also etwa Mai bis Juni. Die beste Zeit für die Pflanze wäre aber eigentlich das Frühjahr – man würde damit aber sämtliche Blüten abschneiden, deshalb macht man’s erst später. Aber auch das ist für den Rhodo kein Problem.
Aus der Ferne beurteilt, können Sie bedenkenlos ein Drittel wegschneiden. Es geht auch weit mehr, doch besser nur, wenn Sie wissen, ob Ihre Rhododendren veredelt sind oder nicht. Bei einem Extremschnitt (auf Stock setzen) kann es nämlich vorkommen, daß die Unterlage wieder ausschlägt. Mit einem Drittel sind Sie also immer auf der sicheren Seite. Und da wir Ihre Rhodos nicht kennen, bleiben wir vorsichtig mit Ferndiagnosen.
Es ist immer gut, wenn sowas ein Fachmann macht. Denn er kann entscheiden wie vital die Rhodos sind. Möglicherweise wird er dann nicht ein Drittel runterschneiden, sondern nur ein Drittel stehenlassen. Oder vielleicht noch weniger.
Ebenso entsorgt er auch die Unmengen an Grünschnitt und Holz. Und was nebenbei auch auf Sie zukommen wird, ist daß nach dem Schnitt die dicke Schicht vertrockneten Laubes darunter sichtbar wird. Das wollen Sie ja sicher auch loswerden.
Sie können sich aber auch selbst an den Rhododendronschnitt wagen, denn auch der Fachmann wird ein schlimm aussehendes Ergebnis hinterlassen. Es dauert viele Wochen, bis sich das Astgerippe langsam wieder mit Grün bedeckt, doch so ist das halt, beim Rhododendron.
Sie könnten auch in Etappen schneiden, müssen aber nicht. Weniger Schädigung auf einmal wäre für die Rhodos natürlich besser, und für die Optik ebenfalls.
Denn Rhododendren sind im Inneren ratzekahl und haben nur ein äußeres Blätterdach. Die kahlen, verwobenen Äste sehen furchterregend aus.
Wenn Sie erst oben beherzt ausdünnen, kommt wieder Licht ins Innere und es entstehen dort neue Blattriebe. Schneiden Sie dann noch mal im Folgejahr die Seiten, hätten Sie immer ein bißchen Grün
Aber wie gesagt, ein vitaler Rhdodendron ist sehr schnittresistent. Unter unserer Hand ist noch nie einer eingegangen, selbst wenn wir riesige Exemplare auf Hüfthöhe gesägt haben. Hier nur ein sehr moderates Beispiel für einen medium-radikal-Etappenschnitt. beim Rhododendron.