Das Geheimnis der Pfingstrose. Blühkraft in bewährtem Boden – die Korrektur eines weiteren Gartengerüchts.

Wunderschön anzusehen ist die Pfingstrose mit ihren riesenhaften Blüten. Besonders die Pfingstrosen mit gefüllten Blütenblättern lassen sie zu einem echten Hingucker und Hinriecher werden.
Denn ihr aromatischer Duft ist ebenfalls sehr angenehm. Je nach Sorte blüht sie zwischen Anfang Mai bis Ende Juni. Aber auch die Pfingstrose (lateinisch: Päonie) verbirgt ein kleines Gärtnergeheimnis.
Doch zunächst etwas zu ihrer Geschichte. Der Name Päonie kommt von dem Götterarzt Paion aus der antiken griechischen Mythologie. Schon damals soll er mit den Wurzeln der Pfingstrose geheilt haben. Auch römische Ärzte waren schon von ihrer Heilkraft überzeugt und Hildegard von Bingen lieferte ebenfalls Rezepte aus Teilen der Pfingstrose.
Noch heute wird die Päonie als medizinischer Grundstoff für die traditionelle Medizin in China angebaut. Pfingstrose heißt sie, weil die verbreitetsten Arten um Pfingsten herum blühen. Einmal mehr eine hilfreiche Eselsbrücke.

Nachdem die Pfingstrose im Frühjahr wunderschön austreibt, zieht sie im Herbst ihre Säfte wieder in die extrem fleischige Wurzel zurück. Zurück bleiben schlaffe, entfärbte Blätter, die dann abgeschnitten werden sollten. Doch der Herbst ist normalerweise auch Umpflanzzeit- aber nicht für die Päonie.
(Anmerkung: das erste Foto zeigt den Neuaustrieb zwischen Winterlingen – das ist nicht das Laub der Pfingstrose, obwohl es ähnlich aussieht!!!)
Umpflanzen ist Unsinn im Internet!
Wenn Ihnen einschlägige Nachrichtenverbreiter oder Gartenwebseiten erzählen, Sie sollten Ihre Pfingstrosen für mehr Blüte umpflanzen, ist das schlichtweg falsch. Denn das genaue Gegenteil ist der Fall – sie blüht meist mehrere Jahre gar nicht!


Falls jemand also plant eine prachtvolle Pfingstrose an einen anderen Standort im Garten umzusetzen, sei hiermit davor gewarnt, daß sie dann ihre Pracht verlieren wird.
Es ist eine fast unbekannte Eigenschaft der Päonie, daß sie nach dem Umpflanzen für mehrere Jahre nicht mehr blühen will. Diese Besonderheit sollte man kennen, bevor man den Spaten ansetzt. Für den geduldigen Gärtner ist das nicht weiter schlimm. Wer dieses Wissen aber nicht hat, wird zwei bis vier Jahre glauben, daß er sein ehemaliges Prachtexemplar zerstört hätte.
Lassen Sie also besser die Finger von der Pfingstrose, wenn es sich vermeiden läßt. Oder rechnen Sie eben damit, daß die Blüte lange Zeit ausbleiben wird.
Gartentipp:
Pfingstrosen halten sehr lange in der Vase. Besonders wenn sie abgeschnitten werden, sobald die ersten Blütenblätter zu sehen sind.