Pappeln zu tief kappen – die teuren Konsequenzen

Wie man Pappeln NICHT schneidet wird dieser Artikel beweisen.
Anfang des Jahres hatten wir eine „Baumsünde“ entdeckt und in dem vorangegangenen Beitrag Pappel schneiden – so macht man es nicht! darüber berichtet. Hier die höchst interessante Fortsetzung.

Zwei zu tief abgesägte Pappeln. Die Ausgangslage vor einem halben Jahr.
Die Ausgangslage vor einem halben Jahr

Die Ausgangslage: Zwei Pappeln wurden einfach abgesägt, ohne die Wurzeln zu entfernen. Solche Sägeaktionen quittieren Pappeln jedoch damit, dass sie massenhaft Wurzeltriebe ausbilden, die sogar Asphaltflächen durchstoßen können.
Wir hatten die zuständigen Behörden davon in Kenntnis gesetzt und es ist danach tatsächlich etwas passiert. Ob das jedoch reichen wird, ist noch nicht geklärt.

Nachdem die verbliebenen Pappelstümpfe den Sommer über extrem viele Blätter gebildet hatten, wurden wohl endlich auch die Wurzelballen entfernt.

Das Beet einer ausgegrabenen Pappelwurzel.
Die Pappelwurzeln wurden endlich ausgegraben
Neu geteerte Straße, nachdem Pappelwurzeln entfernt werden mußten.
Wegen Pappelwurzeln neu geteerte Straße

So hoffen wir zumindest, denn dort nachgraben konnten wir natürlich nicht. Es wurde ein neuer Weg darüber gepflastert und seitlich Beete angelegt. Ein großes Wurzelstück, das bereits den Gehweg durchbrochen hatte, wurde offensichtlich ausgegraben und die Fläche wieder zugeteert. Wir bleiben aber trotzdem gespannt, was im nächsten Jahr passieren wird. Denn möglicherweise ist die Geschichte längst nicht zu Ende.

Dadurch, dass die oberirdischen Stümpfe noch mal ein halbes Jahr Sonne tanken konnten, gab es weniger Grund ‚explosionsartig‘ Wurzelaustriebe zu bilden. Es war von Anfang an vorauszusehen, dass es etwas langsamer geht, als bei einer ebenerdig gekappten Pappel.

Wurzelausläufer der Pappeln durchbrechen die Straße.
Wurzelausläufer durchbrechen die Straße
Pappel Wurzeltriebe im Umkreis von 15 Metern.
Pappel Wurzeltriebe im Umkreis von 15 Metern

Denn nach dem Prinzip der Saftwaage werden die obersten Triebe am meisten gefördert. Und das sind nun mal nicht die Wurzeln, sondern die Stümpfe, die dort noch standen. Aber selbige konnten die Wurzel zwischenzeitlich noch im Wachstum unterstützen, sodass der Ausgang der Geschichte trotzdem offen bleibt.

Die Umgebung im Umkreis von 10 bis 15 Metern ist nämlich bereits durchsetzt mit Pappelausläufern, die teilweise schon durch Straße und Mauerwerk wachsen. Welche Kraft sie besitzen, wenn der zentrale Wurzelballen fehlt, ist uns noch nicht bekannt. Denn so einen Fall hatten wir bisher nicht, dass eine Pappel in halbjährlichen Etappen heruntergesägt wird.

Hier unsere Einschätzung wie tief man Pappeln noch heruntersägen kann. Sie produzieren dann nur Stammaustriebe statt Wurzelausläufer:
Alte Pappeln richtig kürzen

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