Wozu mit Weiden flechten, wenn es Schöneres gibt? Kränze aus dekorativem Hartriegel sind sehr schnell selbstgemacht.
Irgendwie ist es immer wieder unser Thema; das Basteln von dekorativen oder sinnvollen Sachen aus dem, was andere für Abfall halten.
Selbstgemachtes macht sowieso mehr Spaß und ist zudem in vielfacher Weise sinnvoll. Die Nutzung von vermeintlichem Müll, Reduzierung von Abfall, Geldersparnis durch kostenlose Geschenke, kreativer Spaß und, und und…
Lange, biegsame Weidentriebe sind natürlich der unangefochtene Favorit unter den Materialien für das Korbflechten. Es gibt aber noch andere geeignete Pflanzen, von denen kaum jemand etwas weiß. Dazu zählt der Hartriegel, in unserem Falle ein ‚Cornus Sibirica Variegata‘. Er konnte mal einen Verjüngungsschnitt gebrauchen – und warum sollte man seine leuchtend roten Triebe nicht nutzen?
Der Beginn des Flechtwerks
Damit also zur Bastelanleitung, wie man einen dekorativen Kranz daraus selber macht. Die Zeit war günstig, denn es war kurz vor Ostern. Aber ob man das als einen Oster- oder Weihnachtskranz definiert ist völlig egal, denn ein solcher geflochtener Kranz sieht ganzjährig gut aus.
Was man dazu braucht, sind lediglich ein paar frische, einjährige Triebe des Hartriegels, sowie eine Gartenschere. Denn das Prinzip ist sehr einfach;
Man nehme einfach einen langen Trieb, biege ihn zu einem Kreis und wickle ihn um sich selber. Nun nimmt man einen zweiten Trieb und setzt ihn mit dem dickeren Ende gegenüber des dickeren Endes des ersten Triebes an. Das dient dazu, dass man im Ring keine Wülste bekommt. Man setzt den nächsten Trieb also immer dort an, wo die dünnste Stelle im Kranz ist. Und das immer in der selben Wickelrichtung !
Dabei wird das dickere Ende innen im Ring angesetzt, sodass es sich durch seine Eigenspannung verkeilt. Überstände kann man nachher noch abschneiden, doch zunächst versucht man mit den Umwicklungen der folgenden Triebe diesen Überstand noch weiter zum Kranzkorpus zu ziehen.
Man sollte immer versuchen das dünnere Ende eines jeden Triebes durch einen Spalt zu ziehen, sodass er sich von allein festklemmt. So wird das Flechtwerk des Kranzes viel stabiler und er geht nie wieder auf. Sollte das mal nicht klappen, ist es auch nicht so schlimm, denn möglicherweise sorgt die nächste Wicklung für eine korrekte Fixierung.
Das leuchtende Finale
Den längsten Trieb hebt man sich am besten für die allerletzte Wicklung auf. Denn so kann er dafür sorgen, dass mögliche Schwachstellen stabilisiert werden. Und gibt es noch weitere Schwachstellen, an denen der Kranz wieder aufgehen könnte, bindet man einfach lustige Schleifchen oder nahezu unsichtbaren Draht drum… wir hatten bei unserer spontanen Bastelei Glück – es gab keine, wir brauchten nur einen netten Aufhänger.
Je länger die Triebe sind, desto besser funktioniert diese Bastelanleitung. Ebenso, je frischer die Triebe sind. Sind sie nicht mehr so frisch kann man sie einen Tag lang in Wasser legen, das erhöht die Geschmeidigkeit. Dasselbe kann man aber auch mit allem Pflanzenmaterial machen, was einigermaßen biegbar ist. Etwa mit Haselnusstrieben, Weinreben, Hopfentrieben, Hängebirke oder verschiedenen Grassorten und so weiter. Aber Hauptsache es macht Spaß!