Was macht der Pflanzenfreund, wenn ihm langweilig ist? Er fängt an mit seinem Essen zu spielen – diesmal ist bei uns die Mango dran.

Der späte Winter ist die beste Zeit, um seine Pflanzen selbst zu züchten. Und warum nicht auch mal Exoten als Zimmerpflanze oder für den Wintergarten? Wie schon öfter erwähnt, braucht man dazu nur in die Frischobstabteilung eines Discounters zu gehen. Leckeres ausländisches Zeugs gibt es da, darunter auch dicke, saftige Mangos.
Im Internet gibt es tolle Anleitungen, wie man diese vermehrt. Doch auch die beste, ist nicht davor sicher, noch von uns optimiert zu werden. Das Problem bei der Vermehrung von Mangos ist nämlich, den eigentlichen Keim aus dem steinharten Kern zu holen. Dabei hat sich schon mancher die Finger aufgeschlitzt. Hier also die absolut gefahrlose Anleitung dazu.
Unreif löst sich die Schale vom Kern!

Kaufen Sie sich eine Mango, die noch nicht ganz reif ist! Diejenigen, die erst beginnen einen leicht rötlichen Ton anzunehmen, sind sowieso meistens am besten, die Farbe kann aber je nach Sorte variieren. Wichtigstes Merkmal ist also, dass sich die Mango mit den Fingerspitzen nur leicht eindrücken lässt, dann ist sie genau richtig. Wenn Sie so ein Exemplar erwischt haben, ist alles andere ganz einfach.
Die Mangofrucht hat eine leicht abgeflachte Form, an der sich genau erkennen lässt, wie der ebenfalls flache Kern im Inneren liegt. Wenn Sie die Frucht hinlegen, ist es genau die horizontale Mitte. Dort schneiden Sie nun mit einem scharfen Messer komplett um die Frucht herum. Sie werden merken, wann Sie mit der Messerspitze den harten Kern erreicht haben.


Ist das geschehen, brauchen Sie nur noch beide Fruchtfleischhälften mit etwas Kraft auseinanderzuziehen. Dabei wird die Schale des Kerns automatisch mit auseinandergerissen. Und zwar genau dort, wo es die Natur vorgesehen hat. Zum Vorschein kommt dann der völlig unbeschädigte Keim. Das ist wichtig, denn beim Versuch die extrem harte Schale mit einem Messer zu knacken, kann der Mangokern durch ungewollte Schnitte keimunfähig gemacht werden. Das ist mit unserer Methode völlig ausgeschlossen.
Vor dem pflanzen aber noch mehr der guten Hausfrauentipps, denn man will die Mango schließlich auch essen. Und zwar so viel wie möglich davon. Die noch im Fruchtfleisch feststeckenden Kernschalen, kann man ziemlich gut mit einem Dessert-Löffel aushebeln.

Und wenn es an die Außenhaut geht, muss ein ganz normaler Kartoffelschäler her. Das ist das perfekte Gerät, um die Mango von der Schale zu befreien. Statt sich also mit Saftschnute langsam zum Kern zu knabbern oder grobe Brocken aus der Mango zu schnitzen, erhält man zwei formschöne Hälften reinen Fruchtfleisches.
Nach dieser Stärkung kann der Keim aus dem Mangokern genommen und gepflanzt werden. Aber nicht ohne wieder etwas gelernt zu haben!
Seine Form sagt nämlich schon, wie der Mangokern eingepflanzt werden möchte. Denn weder in der austernartigen Schale, noch als nackter Keimling, wird es in der Natur jemals vorkommen, dass er anders als flach auf dem Boden zu liegen kommt.
Also legen wir ihn genau so in nährstoffarme Anzuchterde und bedecken ihn mit einer weiteren Schicht von etwa 2-3 Zentimetern. Angießen, ständig feucht halten und an ein warmes Plätzchen stellen – fertig.
Nun kann es ein paar Wochen dauern, bis ein neues Mangobäumchen entsteht, doch wenn es losgeht, ist die Freude um so größer. Viel Spaß und guten Appetit!