Ligusterhecke extrem herunterschneiden?

Gartenfrage:
Wir haben eine ca. 50 Jahre alte Ligusterhecke, die durch den Zaun hindurchgewachsen ist. Höhe 1,80 m. Wir wollen die Hecke auf etwa 30 cm herunterschneiden. Wird die Hecke wieder austreiben und hochwachsen?

Gartenantwort:
Der Liguster ist nahezu unzerstörbar. Den Schnitt auf 30 Zentimeter wird Ihre Hecke sicherlich klaglos überleben, sofern Sie dies im Frühjahr tun. Das ist der beste Zeitpunkt für Radikalschnitte – in Ihrem Fall könnte man es sogar als Halbrodung bezeichnen.

Auch Liguster kann man extrem herunterschneiden. Selbst bis ins alte Holz, auch wenn dieses ziemlich tot aussieht.
Altes Holz eines Ligusters

Sorgen Sie dafür, dass Sie alles Totholz rausschneiden, das sicherlich bei der bisherigen Höhe von 1,80 reichlich vorhanden ist. Das dient eigentlich nur dazu, um Krankheiten zu vermeiden. Knorrige, dicke Äste werden ebenfalls herausgeschnitten, damit die jüngeren und vitaleren Triebe gefördert werden. So werden die restlichen lebenden Äste wieder üppig austreiben. Aber auch wenn Sie glauben „da ist ja nicht mehr viel übrig“, wird Ihre Ligusterhecke wieder willig wachsen.

Natürlich wird es mehrere Jahre dauern, bis wieder eine echte Hecke daraus geworden ist, doch das, was Sie planen, nennt man im Fachjargon Verjüngungsschnitt. Eine ganz normale Maßnahme, um die Wuchskraft auf jüngere Triebe umzuleiten. Insbesondere der Liguster verträgt das ohne Murren. Sofern die Wurzel nicht beschädigt wird, ist sogar ein ebenerdiges Absägen möglich, und der Liguster treibt dennoch wieder aus. Natürlich viel langsamer, als normal, aber dieses Extrembeispiel dient ohnehin nur dazu, die Angst vor einem radikalen Schnitt zu verlieren.

Bis Ihre Ligusterhecke wieder 1,80 erreicht hat (und auch dicht ist!) das dauert sicher noch ein paar Jahre. Wenn die Wurzel aber in keinem außergewöhnlich schlechtem Boden steckt, werden Sie sich über das ergiebige Wachstum wundern.

Noch einmal; Radikalschnitte bitte im Frühjahr! Das ist die beste Zeit für 90 % der Gehölze, und davon gibt es nur wenige Ausnahmen. Der Liguster gehört garantiert nicht dazu, aber ausblutende Bäume, wie etwa der Walnußbaum und der Ahorn!

Mit Ihrem Liguster sind Sie also sorgenfrei, bei dem kann so gut wie nichts schiefgehen!

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