Die Korkenzieher-Hasel ist auch nur eine Nuss. Ungewöhnlich sind aber ihre verdrehten Äste. Als eigene Quelle für Floristikbedarf aus dem eigenen Vorgarten, ist sie deshalb durchaus eine Erwähnung wert.
Die Korkenzieher-Hasel ist eine veredelte Form der gemeinen Haselnuss. Weil ihre Äste fast spiralförmig wachsen, macht sie ihrem Namen alle Ehre.
Erstaunlicherweise wird dieser bemerkenswerte Wuchs von den Züchtern durch einen Virus erzeugt. Sägt man eine ältere Korkenzieherhasel ganz unten ab, schlägt sie wieder aus. Dann aber ohne die bizarr gewundenen Äste, sondern in Naturform.
Selbstverständlich kommt der herrliche Drehwuchs aber erst ab dem Herbst zur Geltung, wenn die Hasel ihr dichtes Laub abgeworfen hat. Diese nett aussehenden Äste finden oft in der Floristik Verwendung und sehen auch noch hübsch aus, wenn sie längst vertrocknet sind. Sie halten über Jahre und selbst die empfindlichen Pollenzäpfchen bleiben dran, wenn man sie pfleglich behandelt.
Ostergestecke werden oft mit diesen seltsam verdrehten Zweigen gemacht, denn zu diesem Zeitpunkt hängen frisch gebildete Pollenzapfen an den nackten Ästen. Wer also ganz gern mal etwas Hübsches bastelt, kann sich damit eine eigene Materialquelle in den Garten pflanzen.
Ob als Osterstrauß mit ausgeblasenen Eiern behängt, oder gar zu Weihnachten mit Christbaumkugeln – es ist immer gut, wenn man sich seine Dekoration schnell mal im Vorgarten abschneiden kann.
Auch die Korkenzieherhasel kommt normalerweise ohne jegliche Pflege aus. sie ist sehr robust. Sollten mal unveredelte, gerade Triebe durchkommen kann man sie einfach so tief wie möglich am Ast abschneiden.
Die Korkenzieherhasel ist „relativ“ langsam wachsend und eignet sich deshalb auch recht gut für kleinere Vorgärten. Ebenfalls ist sie sehr schnittverträglich und deshalb ziemlich einfach im Zaum zu halten.
Aber Vorsicht – wenn man sie über Jahre ungehindert wachsen lässt können gigantische Exemplare daraus werden. Besonders im Wurzelumfang. Zur Vorsorge sollten Sie eine Haselnuss, egal welcher Art, niemals in direkter Nähe zu Pflasterflächen oder Randsteinen pflanzen. Es sei denn, Sie möchten das hübsche Gehölz nach 10 Jahren, inklusive dicker Wurzel wieder ausgraben.