Der Kirschlorbeer. Ein hübsches Kerlchen, immer brav, sehr genügsam und auch sonst sehr wohlerzogen. Eine Empfehlung für die Null-Beschäftigung.
Eine sehr feine Pflanze, dieser Kirschlorbeer! Es ist ein ganzjährig grüner Laubbusch, der zu jeder Zeit sehr nett anzusehen ist. Seine großen und fleischigen Blätter sehen immer aus wie frisch gewaschen und danach poliert.
Es gibt viele verschiedene Arten des Kirschlorbeers mit spitzen oder runden Blättern, hellgrünem oder dunkelgrünem Laub. Alle Arten haben aber gemein, daß sie ohne Pflege auskommen und auch im Winter gut aussehen.
Man kann den Kirschlorbeer als Solitärpflanze wirken lassen oder auch zu einer Hecke zurechtschneiden. Selbst größere Amputationen schaden ihm nicht, denn dort wo danach wieder Licht hinkommt, treibt er wieder neue Blätter aus. So, wie alle (!) immergrünen Pflanzen verliert er kontinuierlich einige Blätter, die dann durch andere ersetzt werden.
Unter einem Kirschlorbeer befindet sich also immer ein bißchen vertrocknetes Laub. Das sollte aber nicht weiter stören, denn seine Vorzüge überwiegen deutlich. Das einzige, was man beachten sollte ist, daß man den Kirschlorbeer nicht mit einer Heckenschere schneiden sollte. Dann werden nämlich die angeschnittenen Blattränder häßlich braun. Stören tut das den Kirschlorbeer nicht, doch es sieht ziemlich bescheuert und unprofessionell aus.
Ansonsten ist ein Kirschlorbeer leicht an seinem Geruch zu erkennen. Wenn man ihn schneidet oder ein Blatt zerreibt, riecht er nach Bittermandel. Das hat einen Touch von Marzipan und kommt daher, daß der Kirschlorbeer viel Blausäure enthält.
Das ist wohl auch der Grund, warum er fast nie von Schädlingen befallen wird. Es ist ebenfalls der Grund, warum die Blätter schlecht verrotten und daher nur in kleinen Mengen auf den Kompost gegeben werden sollten. Am besten vorher zerhäckseln oder ganz klein schneiden, damit der Rotteprozeß schneller ablaufen kann.
Die Lorbeer-Kirschen sind wegen der Blausäure giftig. Es gibt aber eine essbare Sorte aus der Türkei. Den pontischen Kirschlorbeer können Sie sich hier anschauen und sogar seine eingelegten Früchte.
Gartentipp:
Wenn man eine längere Kirschlorbeerhecke hat und sie deswegen mit der Heckenschere schneiden muß, kann man sie danach natürlich trotzdem noch verschönern. Nach der Bearbeitung mit der Heckenschere schneidet man einfach von Hand die zerrupften Blätter raus. Das ist zwar etwas mühsam, der schönere Anblick lohnt sich aber meistens doch.