Kann ich einen Eiben-Sämling umpflanzen?

Gartenfrage:
Kann ich den Sämling einer Eibe umpflanzen? Oder sollte ich ihn dort belassen, wo er von selbst gewachsen ist?
Ich hatte einen anderen Sämling verpflanzt, der nicht anging.

Gartenantwort:
Hätten Sie ihren ersten eingegangenen Sämling großräumig ausgestochen und mitsamt der Erde umgesetzt, wäre Ihr Eibensämling überall weitergewachsen. Es wird dabei ja nicht das kleinste Würzelchen zu zerstört, denn die sind ja weit innerhalb des ausgestochenen Ballens.

Kleine Sämlinge umzupflanzen funktioniert zuverlässig, wenn man einen großen Ballen drumherum aussticht.
Kleiner Eiben-Sämling. Umsetzen ist kein Problem

Eiben sind nahezu unkaputtbar. Aber erst wenn sie deutlich größer als ein Sämling sind und ein paar Jahre auf dem Buckel haben. Nicht aber, wenn es noch winzige Pflänzchen von wenigen Zentimetern sind. Es gibt also in jungen Jahren keinen Unterschied zu anderen Pflanzen, die dann ebenfalls noch besonders empfindlich sind.

Ältere Eiben sind absolut anspruchslos was den Boden anbetrifft. Aber was erst kürzlich gekeimte Eiben gar nicht mögen ist zum Beispiel gedüngte Blumenerde. Ebenso pralle Sonne. Auch das könnte ein Grund für Ihren ersten Misserfolg gewesen sein.

Gehen wir davon aus, dass Ihr nächster Keimling (unabhängig von der Pflanzenart) 10 Zentimeter Wuchshöhe hätte. Dann stechen Sie einfach mit einem Spaten rundherum einen Radius von mindestens 10 Zentimeter (also 20 Zentimeter Durchmesser) die Erde ab. Und in der Tiefe genau so. Dann funktioniert jede Umsiedlung in fremde Gefilde.

Ein an der Wurzel völlig unversehrtes Eibenpflänzchen können Sie überall hin verpflanzen. Denn es dauert sicher noch mindestens ein Jahr, bis die Wurzeln die Grenzen dieses abgestochenen Ballens erreicht haben. Und danach ist es den Eibenwurzeln ziemlich wurscht, auf welchen Boden sie treffen.

Kleiner Hinweis noch: Man kann das Wachstum einer Eibe so gut wie überhaupt nicht durch Düngung beschleunigen. Sie wächst von Natur aus sehr langsam. Doch wenn der Dünger nicht aufgenommen wird und sich im Boden anreichert, wird er langsam verseucht.
Mit nichts kann man besser Pflanzen umbringen, als mit Überdüngung. Zugegeben ist die Eibe ein Spezialfall, aber das Thema der Überdüngung ist ein gärtnerisches Prinzip, das man immer im Kopf behalten sollte. Denn der Boden umgibt das Herz einer Pflanze, und dies ist seine Wurzel.

Nach oben scrollen