Harlekinweide noch umpflanzen?

Gartenfrage:
Ich habe eine Harlekinweide, ca. 4 bis 5 Jahre alt und ca. 1,8 m hoch. Kann ich sie noch umpflanzen?

Gartenantwort: Das ist ganz problemlos möglich.

Eine Harlekinweide im Topf. Sie wurde ausgegraben und stark zurückgeschnitten.
Harlekinweide stark zurückgeschnitten

Sehen Sie zu, dass möglichst wenig Wurzeln beim Ausgraben beschädigt werden und schneiden Sie die Harlekinweide beim Umpflanzen stark zurück. Denn so viele Wurzeln wie sie untenrum verloren hat, so viele Äste wird die Weide auch obenrum absterben lassen. Das gilt im Prinzip für alle Gehölze, aber die Weide ist darüber hinaus sowieso durch nichts kaputtzukriegen.

Wenn wir sagen „stark zurückschneiden“, dann heißt das auch stark! Sie dürfen ruhig auch die Säge ansetzen, denn Weiden vertragen auch den extremsten Schnitt. Bei Ihrer Harlekinweide können Sie also keinen Fehler machen, solange Sie nicht gerade die aufgepfropfte Veredelungsstelle mit absägen.

Ein starker Rückschnitt ist beim Umpflanzen bisweilen nötig. Der Verlust der Wurzelln wird dadurch ausgeglichen.
Ein Rückschnitt gleicht den Wurzelverlust aus

Denn mit Sicherheit ist der Stamm Ihres Bäumchens eine völlig andere Weidensorte, auf die die Harlekinzüchtung aufgesetzt wurde. Denn solche panaschierten Blätter gibt es bei Weiden in der Natur nicht, sie wurden durch menschlichen Eingriff erzeugt.

Aber auch dann wäre Ihr Weidenexemplar nicht umzubringen — es treibt halt nur noch am unteren Stamm aus, der jedoch absolut nichts mehr mit der ursprünglichen Wuchsform der Harlekinweide zu tun hat. Blattform und Färbung würden dann anders sein, denn Wurzel und Stamm gehören zu einer anderen Weidensorte, die sicherlich in der Optik total unspektakulär ist.

Zufälligerweise haben wir kürzlich genau das gemacht, was Sie noch vor sich haben. Nämlich eine Harlekinweide ausgegraben, umgepflanzt und dabei brutalst an Ästen und Wurzeln zurückgeschnitten. Das Ergebnis sehen Sie nun in einem Topf und sie brauchte noch nicht mal eine Woche um neue Triebe zu bilden. Inzwischen sind 3 Wochen vergangen und aus der Ferne ist kein Unterschied mehr zu einem gerade gekauftem Exemplar zu erkennen.

Bis auf der überdimensionierten Dicke des Stammes und den Sägestellen. Vorausgesetzt, eine Weide bekommt danach genug Wasser funktioniert das zuverlässig. Den Beweis sehen Sie in den Fotos, sodass Sie sich keinerlei Sorgen um Ihr Umpflanzungsprojekt machen müssen.

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