Giersch ist wunderbar zart, wenn man ihn essen möchte, aber unglaublich zäh, wenn man ihn loswerden will. Wie er das hinkriegt, erklären wir hier.
Giersch ist so ziemlich das hartnäckigste unter den Unkräutern. Doch Giersch kann man auch essen!
Giersch ist sogar sehr wohlschmeckend und erinnert an die Mischung zwischen Petersilie und Karotte. Er wurde noch bis vor kurzer Zeit als Heilkraut verwendet und diente, besonders auch in Krisenzeiten, auch zur normalen Ernährung. Rezepte gibt es sicherlich irgendwo im Internet, aber in einem Ziergarten hat er bestimmt überhaupt nichts zu suchen.
Doch wer plant sich seines Giersches im Garten durch kontinuierliches Aufessen zu entledigen, sollte ein bisschen aufpassen. Er ist verwechselbar mit einigen teilweise giftigen Pflanzen, wie Schierling, Bärenklau und anderen Doldenblütlern. Ebenfalls sollte man sicher sein, dass keinerlei Chemie in seinen Garten gelangt ist, was wahrscheinlich eher die Ausnahme ist.
Giersch sicher erkennen
Den Giersch kann man jedoch leicht an mehreren Merkmalen erkennen. Neben dem unverwechselbaren Geruch nach Karotte/Petersilie besitzt er einen Stengel, der einen dreieckigen Querschnitt hat. Ist man noch unsicher, so gräbt man die ganze Pflanze aus und wird dicke, lange, weiße Wurzeln finden, die einen geschätzten Durchmesser zwischen einem und drei Millimeter haben. Damit pflanzt sich der Giersch auch fort, und genau das macht wohl seine Widerstandsfähigkeit aus.
Der Giersch vermehrt sich unter anderem durch Wurzelausläufer und Wurzelteilung. Das heißt er bildet unterirdisch ein Wurzelwerk, das in einiger Entfernung wieder an die Oberfläche wächst und eine neue Pflanze bildet. Auf der Strecke dort hin bildet die Gierschwurzel einige knotenartige Verdickungen aus, die jede für sich diese Fähigkeit hat. Trennt man diese Wurzelstücke, beispielsweise mit einem Spatenstich ab, hat man Geburtshilfe geleistet. Das sollte man also tunlichst lassen!
Wenn man den Giersch loswerden will, ist es also völlig sinnlos etwas anderes zu tun, als die Pflanze möglichst komplett auszugraben und darauf zu achten, dass auch kleinste Wurzelstücke aus dem Boden kommen. Das ist zwar mühsam, doch die meisten chemische Mittel sind gegen den Giersch so gut wie wirkungslos.
Sich damit effektlos den Garten zu verseuchen klingt auch nicht allzu verlockend. Wenn man Boden jedoch einmal gründlichst von Gierschwurzeln gesäubert hat, dürfte das Problem erledigt sein. Falls benachbarte Pflanzenballen auch vom Giersch durchwurzelt sind, sollte man sie direkt mitentsorgen. Danach sollte man ein waches Auge haben, falls doch noch etwas davon hochkommt. Das Prozedere ist dann das gleiche, aber sehr viel einfacher.