Geheime Gartentipps für Geranien. Wer kennt sie nicht, die wohl beliebteste Balkonpflanze? Geranien sind allgegenwärtig, ihre Blüten bergen aber ein Geheimnis.
Wer an Bayern denkt, dem kommt sofort das idyllische Bild weiß gekalkter Bauernhäuser mit üppigen Geranienkästen in den Kopf. Dass beides jedoch keine Dekoration ist, sondern einen nützlichen Zweck erfüllt, wird erst auf den zweiten Blick sichtbar.
Dass Kalk antiseptisch wirkt und seit Jahrhunderten als desinfizierender Anstrich für Ställe und ländliche Gebäude dient, soll nicht unser Thema sein. Wir beleuchten lieber zwei unbekannte Aspekte der Geranie… die übrigens eigentlich Pelargonie heißt.
Das Alpenvorland weiß es wahrscheinlich noch, warum man sich ausgerechnet ganze Mauern von Geranien vor die Fenster hängt. Denn der insektengeplagte Bauer weiß sich mit dieser Pflanze zu helfen. Geranien vertreiben nämlich Fliegen, Mücken und Bremsen, deren bevorzugter Aufenthaltsort sich mit Seppels Milchviehzucht überschneidet.
Wenn also Seppel und Zenzi sich mit Geranien verbarrikadieren, wissen sie genau warum sie das tun. Nämlich damit sie deutlich seltener mit der Fliegenklatsche aufs Marmeladenbrot hauen müssen. Und es schläft sich auch viel angenehmer ohne das ständige Sirren blutgieriger Mücken. Wir danken also Familie Schnaxelhuber für diese lehrreiche Erkenntnis.
Geranienblüte fördern und pflegen
Dass es nicht nur die Blüte ist, die diese Insekten abschreckt, ist den beiden klar. Es sind auch die Blätter, die den Duft verströmen. Dennoch kennt Zenzi einen Trick, wie ihr praller Balkon noch einladender aussehen wird. Abgesehen davon, dass Geranien Starkzehrer sind und üppigst gedüngt werden sollten, liegt das Vermächtnis in einer versteckten Sollbruchstelle. Denn um neue Knospen zu erzeugen, müssen die alten Blüten entfernt werden, damit sie keine Kraft für die Samenbildung verschwenden. Einfach abschneiden is‘ aber bei der Geranie nich‘. Die abgeblühten Dolden müssen abgebrochen werden und dafür besitzt die Geranie extra eine Schwachstelle am Stielgrund.
Geranien nicht schneiden !
Das obige hat zwei Gründe: Erstens sind Geranien ziemlich anfällig für Pilze und Krankheiten. Das heißt wenn etwas abgeschnitten wird, vergammelt der Rest bis hin zur Sollbruchstelle. Und bildet somit einen Krankheitsherd. Zweitens verhindert so ein Stummel die weitere Blütenbildung. Denn der Stummel „meldet“ der Pflanze nicht, dass die alte Blüte weg ist. Das merkt sie nur, wenn sie bis zum Stengelgrund abgebrochen wird.
So hat man deutlich schneller neue Knospen.
Die Sache mit den Krankheitsherden gilt natürlich auch für die Blätter. Folglich sollte alles, was man von einer Geranie wegnimmt abbrechen. Die Gartenschere sollte bei Geranien also eingemottet werden. Danke Zenzi, danke Seppel. Da ham‘ wir wieder was gelernt!