Der Krail ist als Gartenwerkzeug nahezu ausgestorben. Seine Talente hat er aber nicht verloren und zeigt sie auf einem neuen Gebiet.
Zumindest bei unserer Gartenarbeit wird der Krail relativ selten verwendet. Er ist eher ein Gerät, für Kleingärtner und deren Gemüsebeete, um grobe Erdklumpen nach dem Umgraben zu zerkleinern.
Im Prinzip ist er eine rechtwinklige Grabgabel, die deshalb auch ähnlich wie eine Harke oder Rechen benutzt wird. Man zieht die Zinken des Krails durch den vorbearbeiten Boden und lockert und belüftet ihn gleichzeitig damit. Sehr vorteilhaft ist, daß er oberirdische Pflanzenteile und unterirdische Wurzelstränge nicht zerschneidet, sondern an einem Stück aus dem Boden ziehen kann.
Genau so, wie mit einer Grabgabel, kann man beispielsweise auch Kartoffeln, Rüben oder andere Knollen damit ernten, ohne sie zu beschädigen. Es ist also eigentlich ein Gartenwerkzeug, das für die Tiefenbearbeitung von Nutzpflanzungen vorgesehen ist. Diese manuelle Anwendung ist, wie bereits erwähnt, fast ausgestorben und findet in einem Ziergarten so gut wie nicht mehr statt.
Trotzdem wird der Krail bei uns noch als effektives Abladewerkzeug benutzt. Wir laden unseren anfallenden Grünabfall auf einen Pritschenlaster. Nicht selten kommt da über eine Tonne Gewicht zusammen, immer jedoch viele hundert Kilo, bevor wir es zum Entsorger bringen.
Wenn dann der Grünabfall zu schwer ist, um ihn mit der Mistgabel von der Ladefläche des Lasters zu schieben, kommt der Krail zum Einsatz. Man hackt mit den gewinkelten Zinken in den Grünschnitt und zieht große Teile der Ladung herunter, bis das Gewicht so gering ist, daß die Mistgabel zum Runterschieben des Restes eingesetzt werden kann. Welche unglaublichen Mengen damit bewegt werden können, ist auf den Fotos des Artikels Mistgabel zu sehen.
Doch auch für Gartenbesitzer, die ihren Grünabfall gelegentlich mit einem Anhänger wegbringen, kann der Krail eine sinnvolle Anschaffung sein. Statt das Zeug mühsam einzeln von der Ladefläche zu bugsieren, könnte man die gleiche Technik anwenden und es einfach herunterziehen. Das dauert dann nur Sekunden. Wir erwähnen das aus reinem Eigennutz, denn die Warteschlangen bei unserem Entsorger wachsen bedeutend an, wenn wieder mal ein Unwissender seinen Hänger leert.