Ein Gartenteich ist eine Augenweide und ein Genuss für die Seele. Ein bisschen Arbeit macht er aber auch. Dennoch scheint der bauliche Aufwand erträglich, wie Sie gleich erfahren werden.
Ein kleiner Gartenteich mit Bachlauf ist schnell gemacht. Auch die Materialien dafür sind nicht allzu teuer.

Für Zierteiche von etwa 1-3 Meter Durchmesser ist die einfachste Methode einen vorgefertigten Kunststoffteich aus dem Baumarkt zu verwenden. Soll der Gartenteich größer werden, kann man Teichfolie verwenden. Für kleinere „Baggerseen“ gibt es noch die Möglichkeit des Lehm- oder Betonteiches. Beide Methoden sind aber für den Hausgebrauch völlig ungeeignet, da LKW-Ladungen an Material herangeschafft und bearbeitet werden müssen. Deshalb beschränken wir uns hier auf die kleinste und praktikabelste Variante.
Für einen Gartenteich, wie wir ihn hier gemacht haben braucht man:
Eine Teichwanne aus Kunststoff, drei Kunstoffkaskaden im Steinlook, eine Gartenpumpe mit 1000 Liter Förderleistung, ein paar Meter Gartenschlauch, 0,25 Kubikmeter Drainagekies, ein paar Eimer Sand (oder steinlose, verdichtbare Erde) und etwa 6 Quadratmeter Wurzelschutzvlies (oder eine andere nicht verrottbare Folie). Dann kann die eigentliche Arbeit beginnen.
Zuerst hebt man in Loch aus, das so genau wie möglich der Form des vorgefertigten Kunstoffteiches entspricht. Den Aushub türmt man daneben auf und formt ihn zu einem kleinen Hügel.
Wie er auszusehen hat, obliegt dem persönlichen Geschmack. Nun füllt man etwas Sand auf den Grund des Loches, sodass das Teichbecken komplett und mit dem ganzen Boden aufliegt. Dabei muss der (meist gewölbte) Beckenrand über das Bodenniveau ragen und mit der Wasserwaage genau horizontal ausgerichtet werden. Dadurch wird die spätere Wasserlinie am Rand überall gleich, denn alles andere sieht bescheuert aus.
Wenn das Teichbecken gerade sitzt, werden die Seiten ebenfalls mit Sand verfüllt und in Etappen sorgfältig verdichtet. Dies ist unbedingt nötig, da das Wasser einen enormen seitlichen Druck auf das Becken ausübt, sodass es platzen könnte, wenn es nicht auf genügend Gegendruck stößt. Das ist um so wichtiger, falls der Teich mal zufrieren sollte, denn Eis dehnt sich um 10 Prozent aus (!!!).

Nun wird auch das Hügelchen verdichtet, damit sich nichts mehr verschieben kann. Die erste Plastik-Kaskade wird dann so in das Hügelchen eingepasst, dass sie den Teich überlappt und ein solches Gefälle hat, dass kein Tropfen Wasser daneben laufen kann. Das sollte man tunlichst mit einer Gießkanne testen. Denn wenn die Pumpe erst mal läuft und es auch nur ein kleines Leck gibt, ist der Teich irgendwann leer! Danach setzt man die anderen Kaskaden nacheinander mit der gleichen Sorgfalt darüber und achtet auch hier auf einen stabilen Sitz im Boden.
Jetzt schneidet man das Wurzelschutzvlies zu und bedeckt damit alle restliche offene Erde. Das hat den Sinn, dass sich der Kies nicht mit dem Boden vermischt und Unkrautsamen niemals auf fruchtbaren Boden fallen können. Ebenfalls lässt sich so Kies wieder rückstandslos abräumen und der gesamte Garten in den Urzustand versetzen.
Dann wird die Pumpe in den tiefsten Teil des Teiches gelegt und das Stromkabel an einer Stelle verlegt, an der man es durch Abdecken mit Kies oder anderen Steinen unsichtbar machen kann. Das Gleiche gilt für den Schlauch, der an die höchste Stelle der oberen Kaskade geführt werden muss. Beide Versorgungsleitungen müssen über dem Wurzelschutzvlies liegen, damit man die Pumpe im Winter auch wieder herausnehmen kann. Das obere Schlauchende kann in einem gebohrten Quellstein enden oder anderswie versteckt werden. Das kann man natürlich frei entscheiden.
Schließlich wird die gesamte Fläche mit Kies bedeckt und gegebenenfalls mit größeren Steinen oder etwa Blumentöpfen dekoriert. selbstverständlich kann man auch direkt etwas in die Kiesfläche pflanzen, indem man die Steine beiseite räumt und das Vlies aufschneidet.
Jetzt heißt es aber endlich „Wasser rein und Wasser Marsch!“ Das idyllische Plätscherbächlein ist nun fertig.
Was Sie sonst noch beachten sollten, und was überhaupt auf Sie mit einem Gartenteich zukommt, können Sie in diesem Link nachlesen. Von Froschgequake bis Mückenbrut werden Sie auf alles vorbereitet.
Gartentipp:
Wer Fische in den Teich setzen möchte, braucht mindestens 70 Zentimeter Teichtiefe. Wenn nicht kann es sein, dass diese dekorativen Wasserwesen im Winter zu Fischstäbchen gefrieren.
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