Fichtenhecke – schön ist anders…

Freilaufende Fichten sind wunderschöne Nadelbäume.
Doch ist es sinnvoll sie in eine Hecke zu zwingen? Lesen Sie einfach und geben Sie sich die Antwort selbst!

Eine alte Fichtenhecke vor dem Schnitt.
Eine alte Fichtenhecke vor dem Schnitt.

Obwohl die Fichte ein Nadelbaum ist, der generell nur schlecht nachwächst, wenn man ihn schneidet, kann man die Fichte dennoch als Hecke verwenden. Der Vorteil gegenüber anderen Heckenpflanzen ist, dass sie ganzjährig blickdicht bleibt, denn die Nadeln werden im Winter nicht abgeworfen. Das war’s aber auch schon.

Vom ästhetischen Standpunkt her ist sie sicher keine Superwaffe, sondern sollte eher als kostengünstiger Sichtschutz für größere Grundstücke eingesetzt werden. Problematisch ist auch, dass so eine Hecke über die Jahre immer dicker wird. Auch wenn man sie regelmäßig schneidet, muss man immer wenige Zentimeter der grünen Triebe stehen lassen. Schneidet man tiefer, so hat man ein prachtvolles Loch, das nie wieder zuwächst.

Alte Fichtenhecke nach dem Schnitt. Auch nicht schöner als vorher.
Alte Fichtenhecke nach dem Schnitt. Auch nicht schöner als vorher

Eine Fichtenhecke ist also nur etwas für „rustikale“ Gärten mit ausreichend Platz und sollte unbedingt weit genug von den Grundstücksgrenzen gepflanzt werden. Dies sollte man sowieso bei jeder Hecke beachten, denn man muss ja auch Platz haben, um sie überhaupt stutzen zu können.

Bei der Fichtenhecke ist dies besonders wichtig, denn sie lässt sich ziemlich schlecht mit der Heckenschere schneiden. Dicke Neutriebe wechseln mit verholzten Ästchen ab und verharzen bisweilen auch die Schere. Und wie man unschwer auf den Bildern erkennen kann, sieht die Fichtenhecke nach dem Schnitt auch nicht wesentlich schöner aus.

Fichtennadeln im Detailfoto. Im Gegensatz zu Tanne oder Eibe stechen die Nadeln.
Fichte sticht – Tanne nicht !!!
Ein Fichtenzapfen in der Nahaufnahme. Was landläufig als Tannenzapfen bezeichnet wird, ist meistens ein Fichtenzapfen.
Fichtenzapfen werden gern verwechselt

Darüber hinaus hat die Fichte als Hecke weitere Nachteile, die sie für einen kleinen Ziergarten ungeeignet macht. Da auch sie ständig Nadeln verliert, ist der Boden unter ihr kaum mehr zu gebrauchen.

Eine zentimeterdicke Nadelschicht wird sich erst über Jahre zersetzen und den Boden übersäuern. Ebenfalls ist ein weiteres Phänomen, dass die Erde unter und in der Nähe der Hecke völlig austrocknet. Das ist generell bei den klassischen Nadelbäumen so. Darunter wächst so gut wie nichts mehr!

Als Unterscheidungsmerkmal ist als Erstes die Farbe zu nennen. Fichten haben ein finsteres Grün und gehen fast schon ins Nato-Oliv. Die Nadeln sind kurz und unangenehm spitz und sitzen auf einem winzigen, braunen Höcker. Die Zapfen hängen nach unten, während sie bei einer Tanne nach oben stehen. Ein gärtnerischer Merkspruch lautet: „Fichte sticht, Tanne nicht!“

Gartentipp:
Was landläufig als Tannenzapfen bezeichnet wird, ist gar keiner! Tannenzapfen werfen die einzelnen Schuppen schon auf dem Baum ab, weswegen nur ein kerzenartiger Dorn übrig bleibt. Das was man normalerweise als Tannenzapfen identifiziert, sind Fichtenzapfen!

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