Die Hagebutte ist schon ein freches Früchtchen. Sie will sich irgendwie nicht mit ihrem Familiennamen anreden lassen.
Rosen sind nicht selten der Stolz des Gartenbesitzers. Sofern sie richtig geschnitten werden, blühen sie so lange, bis die ersten Fröste die neuen Knospen erfrieren lassen. Man kann also an ihnen vom Frühjahr bis zum Anfang des Winters maximale Freude haben.
Wie man das hinbekommt und wo man schneiden muss, ist bereits im Artikel Rosenschnitt – Sommer erklärt. Das grundsätzliche Prinzip dabei ist eigentlich nichts anderes, als die Rosen daran zu hindern Früchte zu bilden. Dadurch würden sie nämlich ihre Blühkraft an die Samenbildung verschwenden. Schneidet man die verblühten Rosen rechtzeitig ab, zwingt man die Pflanze dazu neue Knospen zu bilden. So einfach ist das.
Schneidet man die alten Blüten nicht ab, hört die Rose auf zu blühen, sobald sie ausreichend Früchte gebildet hat. Was dann passiert ist die natürliche Aufgabe einer jeden Pflanze – sie versucht sich möglichst effektiv zu vermehren und verwendet all ihre Energie, um die Samen reifen zu lassen.
Was viele Leute aber nicht wissen ist, dass es KEINE Pflanze namens „Hagebutte“ gibt! Die Hagebutte ist nämlich nur die Frucht einer jeden Rosenblüte, die nicht abgeschnitten wurde – auch der Edelrosen und anderer Züchtungen!
Wenn also im Supermarkt oder Reformhaus „Hagebutten-Tee“ oder „Hagebutten-Marmelade“ angeboten wird, dürften diese beiden Produkte mit Fug und Recht auch Rosensud oder Rosenkonfitüre heißen. Nichtsdestotrotz sind mit Hagebutten behangene Rosensträucher sicherlich auch eine Augenweide für den Winter.
Mit ihrer wie poliert wirkenden Oberfläche bilden sie hübsche Farbkleckse in den düsteren Monaten oder setzen sich frech in der verschneiten Winterlandschaft ab. Hagebutten fallen den Winter über nicht ab, sondern bleiben bis ins Frühjahr hängen. Man kann ihr süßes Fruchtfleisch sogar roh essen, während die Kerne entfernt werden sollten.
Es gibt viele verschiedene Formen und Größen der Hagebutte. Immer jedoch besitzen ihre Kerne sehr feine Härchen, die bei Hautkontakt einen extremen Juckreiz hervorrufen. Als Kinderstreich fanden wir es damals aber sehr lustig, jemandem eine Ladung davon in den Kragen zu stopfen ;-))))