Holz kann man auch ohne riesige Spalt-Axt zerteilen. Hier die verletzungsfreie Mini-Methode in der Sicherheitsversion.
Statt auf Holzscheite mit kiloschweren Großwerkzeugen einzuprügeln gibt es auch angenehmere Möglichkeiten Holz zu spalten. Und das sogar nahezu gefahrlos.
Vorsprung durch Technik- in diesem Fall mit einem kleinen Beil in der Gewichtsklasse von 1,5 Pfund. Das sind also nur 750 Gramm! Zusätzlich benötigt man einen handelsüblichen Fäustel (auch Schlosserhammer oder Bello genannt) von etwa 2 Kilo Gewicht. Sowas findet sich in jedem zweiten Werkzeugkasten.
Die folgende Technik funktioniert zwar auch mit handelsüblichen Beilen, aber nur bis die Rückseite krumm geschlagen ist. Doch die von uns getestete Axt hat zwei Vorteile: Erstens hat sie einen extra Hammerkopf auf der Rückseite und zweitens ist die Beilseite deutlich dicker als normal. Der zusätzliche Nagelzieher an der Unterseite eignet sich hervorragend um Paletten, Holzkonstruktionen oder Ähnliches zu zerlegen – aber ich schweife schon wieder ab… also zunächst zum Hammerkopf: Dachdecker würden sich solch eine Konstruktion wünschen, denn so sind es zwei Werkzeuge in einem. Und die breitere, keilförmige Beilklinge dieser Axt bedeutet für unsere Anwendung, dass mehr Spannung im Holz erzeugt wird und es dadurch leichter reißt.
Wie geht man nun also vor, um gefahrlos Holz zu spalten? Ganz einfach; man legt sich das zu spaltende Holz auf eine stabile Unterlage. Ein Spaltklotz oder Boden, der nicht federt, reicht auch. Dann setzt man das kleine Beil am Holzscheit an, und zwar wo man will. Das muss nämlich nicht unbedingt in der Mitte sein, denn am Rand spaltet es sich leichter! Nun nimmt man mit der zweiten Hand einfach den Bello und haut von hinten auf die Axtrückseite.
Das dürfen auch leichte Schläge sein. Denn die Axt wird automatisch durch das Holz getrieben, egal ob mit 3 starken, oder 30 leichten Hieben. Der Effekt ist, dass man anfangs noch nicht mal mit der Beilklinge ungenau auf irgendetwas draufschlagen muss und alle Finger, zu jeder Zeit, in sicherer Entfernung bleiben.
Nun hat man einen Scheit abgetrennt, der ist aber noch zu dick – was nun? Phase 2 der gefahrlosen Holzspalttechnik ist diesen Scheit aufzustellen und eben NICHT mit dem Beil drauf einzuschlagen. Stattdessen hält man das Holz mit einer Hand fest, legt die Klinge der Axt auf das Holz und bewegt beides gleichzeitig nach oben, um es dann nach unten auf festen Untergrund sausen zu lassen. Durch den Ruck treibt sich die Beilklinge ins Holz, aber die Finger bleiben auch hier immer außerhalb des Gefahrenbereichs.
Sollte die Axt mal steckenbleiben gibt es einen sehr einfachen Trick. Einfach das Beil inklusive festgeklemmtem Holz um 180 Grad drehen und mit der Rückseite der Axt auf einen festen Untergrund schlagen. Wenn der Holzscheit einigermaßen gerade gesessen hat, ist er danach gespalten – und wenn nicht hat er sich von der Axt gelöst. Die Light-Version des Holzspaltens eignet sich also sowohl für Damen, als auch für vorsichtige Neulinge. Erstaunen ruft manchmal die Dicke der Stämme hervor, die man mit dieser Technik noch spalten kann.