Die extrem saugstarken Biester kann man auch natürlich bekämpfen! Wie man Blattläuse mit vergessenen Hausmitteln los wird, erfahren Sie hier.
Blattläuse sind eine ärgerliche Plage, denn sie zapfen der befallenen Pflanze die Lebenssäfte ab. Die Folge ist, dass das Wachstum gehemmt wird und die Blätter verkrüppeln. Doch Blattläuse kann man mit verschiedenen Methoden auch wieder loswerden. Bevor wir jedoch zu den einzelnen Maßnahmen kommen, erst einmal ein paar Informationen über die Blattlaus selbst.
Die Blattlaus ist ein Insekt, das sowohl geflügelte, als auch ungeflügelte Exemplare besitzt. Es gibt grüne, rote und schwarze. Als Massenbefall treten meist ungeflügelte Tierchen an den jungen Blattspitzen auf. Sobald sie jedoch auf der Wirtspflanze erheblich gestört werden, bringt die nächste Generation geflügelte Blattläuse hervor. Diese können dann die Wirtspflanze wechseln, die anderen jedoch nicht. Diese bleiben auf der Pflanze und müssen bekämpft werden.
Die schonendste Methode dazu ist die befallenen Pflanze mehrfach mit einem scharfen Wasserstrahl abzuspritzen. Die Blattläuse fallen dann auf den Boden und der Großteil verendet dort. Denn bis sie es zur nächsten zarten Blattspitze geschafft haben, die ihr feiner Rüssel durchstoßen kann, sind sie längst tot. Diese Prozedur muss man jedoch ziemlich oft wiederholen.
Eine andere Möglichkeit ist die Blattläuse mit einer etwas konzentrierteren Spülmittellösung, wie man sie normalerweise für den Abwasch verwendet, einzusprühen. Das hemmt ihre Atmung, da sich die seifige Lösung auf ihren Körper setzt, durch den sie den nötigen Sauerstoff aufnehmen.
Auch das muss man mehrfach wiederholen, bis man alle Läuse, auch an den Blattunterseiten, erwischt hat. Hierbei sollte man jedoch den darunterliegenden Boden mit Tüchern oder Ähnlichem abdecken, damit möglichst wenig Seifenlösung in den Boden dringt.
Das selbe gilt für Blattlaus-Sprays auf Ölbasis. Meist aus Raps- oder Niemöl zusammengebraut, sind diese recht wirksam, da das Öl einen zäheren Film auf dem Blattlauskörper bildet und sie so effektiver erstickt.
Das älteste Hausmittel um Blattläuse loszuwerden, ist wohl der Einsatz von Brennnesselsud. Um Brennnesselsud herzustellen, wirft man einfach ein paar hundert Gramm Brennnesseln in einen Eimer Wasser und lässt ihn einen Tag lang stehen. Dann lösen sich die Nesselgifte aus der Pflanze und man kann damit die Blattläuse besprühen.
Das mögen sie gar nicht, obwohl auch hier die Wirkung nicht sofort eintritt und der Vorgang sicherlich wiederholt werden muss. Der Vorteil hierbei ist, dass dieses natürliche Mittel auch in den Boden dringen darf.
Darüber hinaus wandelt sich der Brennnesselsud im Eimer nach etwa 24 Stunden in ebenfalls nützliche Brennnesseljauche. Das ist eine stinkende Brühe, die jedoch als Gießzusatz ein guter Flüssigdünger ist. Außerdem ist es ein Pflanzenstärkungsmittel, das einem weiteren Befall mit Schädlingen vorbeugt. Die nebenstehenden Fotos zeigen ihre Wirkung. Nach mehrfachem Besprühen mit dem Sud und gießen mit Brennesseljauche sind nach wenigen Tagen keine Blattläuse mehr aufgetaucht.
Schlussendlich gibt es noch die Chemie-Keule. Nicht unbedingt ratsam für Leute mit Kindern oder Haustieren, aber außerordentlich effektiv. Besonders wirksam sind „systemische Gifte“, die in die Pflanze eindringen und so von allen Schädlingen aufgenommen werden, die sich an der betroffenen Pflanze gütlich tun. Davon gibt es natürlich im Handel eine unendliche Bandbreite, aber auch einen klaren Favoriten. Da es aber nicht unsere Aufgabe ist hier Produktempfehlungen auszusprechen, beschränken wir uns darauf das chemische Mittel nur auf Mailanfrage zu nennen.
Grundsätzlich gilt noch zu erwähnen wann man überhaupt gegen Schädlinge spritzt. Selbstverständlich sofort bei Befall, um eine weitere Ausbreitung zu verhindern. Aber nicht früher, denn das ist (bis auf Pflanzenstärkungsmittel wie Brennesseljauche) sinnlos. Ebenfalls sollte man sich stabiles Wetter aussuchen, damit ein plötzlicher Regen nicht das entsprechende Mittel direkt wieder runterwäscht. Nicht bei starkem Wind oder in extremer Mittagshitze spritzen.
Gartentipp:
Wenn Sie an ihren Pflanzen verstärkt Ameisen entdecken, sollten Sie mal genauer hinsehen- denn vielleicht hat die Pflanze bereits versteckte Blattläuse! Ameisen sind nämlich ihre Pfleger und Beschützer, da sie diese „melken“!
Die Ameisen streichen den Blattläusen über das Hinterteil, woraufhin sie reflexartig einen süßen Saft ausscheiden. Diesen Saft nehmen die Ameisen als ihre Lieblingsspeise auf und verteidigen deshalb auch ihre Futterquelle.
Neben anderen Insekten, sind der Marienkäfer und die Florfliege natürliche Fressfeinde der Blattläuse. Inzwischen kann man deren gezüchtete Larven kaufen, um Blattläuse völlig biologisch zu bekämpfen!