Machmal ist es leider nötig einen Baum darniederzulegen. Hierfür kann es viele unvorhergesehene Gründe geben. Einige sind sofort zu erkennen, andere erschließt man durch Beobachtung.
Es gibt vielerlei Gründe einen Baum zu fällen. Besonders wenn er droht, von alleine umzuffallen. Dazu hier das exemplarisches Beispiel einer großen Korea-Tanne und die Beschreibung des generellen Fällungsvorganges. Nötig war dies, weil sich der Baum bereits bedenklich geneigt hatte. Leider ist das im Foto kaum sichtbar. Doch die Ursache werden Sie am Schluss leicht erkennen.
In Wohngebieten ist es fast nie möglich einen Baum unten abzusägen und der Länge nach fallen zu lassen. Deshalb müssen andere Methoden her, um das Zerstörungswerk in der Umgebung gering zu halten. Das heißt man muss in den meisten Fällen den Baum in Teilen zerlegen, um das herabfallende Gewicht zu reduzieren. Denn nur wenn sie leicht genug sind, kann man die Äste zielgenau zu Boden bringen.
Der Baum wird deshalb von unten nach oben entastet, um freien Raum darunter zu haben. Statt selbst in den Baum zu klettern, kann man auch einen Hubsteiger mieten, und den Baum von außen bearbeiten. Falls es platzmäßig überhaupt möglich ist, ist dies jedoch oftmals mehr Aufwand. Sowohl organisatorisch, beim Aufbau des Gerätes, als auch bei der Fällung selbst. Denn man muss sich erst von einer Seite in den Baum hineinschneiden und dann die Gondel bei jeder Bewegung in die richtige Position steuern.
Die schnellste Methode ist also daß jemand den Stamm hochklettert und die Äste von dort aus abzuschneiden. Das sollte der Gartenbesitzer aber den Profis überlassen, die über das entsprechende Wissen der Sicherungsmethoden verfügen! Todesmut mit einer laufenden Kettensäge in der Hand ist hier absolut nicht gefragt!
Nun werden nacheinander alle Äste von unten nach oben abgesägt, bis man zur Baumspitze gelangt. Man kommt aber leider nur so hoch, wie die dünner werdende Spitze das Eigengewicht noch trägt. Auch das kann nur die Erfahrung des Fachmanns entscheiden. Die Baumspitze ragt dann noch einige Meter über die Position des Baumchirurgen und stellt ein erhebliches Gewicht dar. Dies ist also ein zusätzliches Gefahrenpotenzial. Ist sie aber erst mal ab, bewegt man sich wieder abwärts und sägt dabei so lange Stücke, wie möglich vom Stamm ab. Die Größe hängt davon ab, ob man die Stücke gezielt werfen muss oder brachial in den Boden einschlagen lassen kann.
Der Schnitt erfolgt dabei immer genau waagerecht, bis das Blatt der Kettensäge den Stamm komplett durchsägt hat, aber noch zwischen den beiden Teilstücken steckt. Dann wird die Motorsäge gestoppt und der Abschnitt, der nun über dem Sägeblatt steht entweder gezielt runtergeworfen oder einfach von sich weggekippt. Das wiederholt sich natürlich so lange, bis man wieder am Boden angekommen ist.
Während des ganzen Vorgangs ist das Bodenpersonal sehr wichtig, das das herabfallende Schnittgut sofort wegräumen. Beim Geäst hat es den Sinn, dass kein unentwirrbarer Haufen entsteht. Denn soetwas zu entknoten ist Höchststrafe und dauert länger als den Baum zu fällen! Bei den Stammabschnitten, die nach unten geworfen werden ist es nötig, weil sie meterweit springen können, wenn ein anderer auf sie trifft.
Ebenfalls sollte man sich vor dem Fällen Gedanken über die Entsorgung machen. Nur das Geäst dieser Korea-Tanne füllt, feingehächselt, ein Volumen von 10 Kubikmetern!
Warum der Baum gefällt werden musste sieht man deutlich an den untersten Stammabschnitten. Es stellte sich heraus, dass er vor vielen Jahren bei Bauarbeiten von einem Bagger angefahren wurde. Diese Wunde wurde mit Metallklammern geflickt und war nach etwa 20 Jahren von außen nicht mehr zu erkennen. Innerhalb des Holzes jedoch, zogen sich schwarze Oxid-Schlieren bis in über 2 Meter Höhe und schädigten den Kern. Nicht nur seine zunehmende Neigung zeigte dies an, sondern auch noch ein anderes Phänomen… der Baum stank nach Verwesung…!!!