Plädoyer für den Kompost. Das Geheimnis der Abfallwirtschaft.
Was ist Kompost? Kompost ist umgewandeltes Pflanzenmaterial, das in zersetzter Form seine Nährstoffe wieder abgeben kann. Es entsteht Komposterde, die einen hervorragenden Dünger darstellt.
Seine Nährstoffanteile sind ausgewogen und eine Zusatzdüngung ist in einem normalen Garten nicht mehr nötig. Nur etwa bei Monokulturen, die einseitig bestimmte Nährstoffe zehren oder wenn höchste Ernteerfolge erreicht werden sollen, braucht es weitere Düngergaben.
Doch was ist das wahre Geheimnis des Komposts? Es der Umstand, dass er in doppelter Weise einen natürlichen Kreislauf erhält. Einen, der Energie und Arbeit erspart und dabei Rohstoffe und Ressourcen schont. Bares Geld also!
Viele Gartenbesitzer ohne Komposthaufen werden der Behauptung zustimmen, dass sie einen Gutteil der Gartenarbeit im Auto verbringen. Denn das was man im Garten abschneidet, muss oft in sperrigen Paketen zum Bauhof gebracht werden.
Das sind übers Jahr viele Kubikmeter an Baum- und Gehölzschnitt, Unkraut oder Herbstlaub. In einigen Gemeinden werden diese Grünabfälle turnusmäßig abgeholt, anderswo landen sie in der grünen Tonne oder im Hausmüll. Doch diese sogenannten Grünabfälle sind wertvoll!
Die wirtschaftliche Kalkulation sagt folgendes. Das, was man im Garten abschneidet und auswärts entsorgt, sind verlorene Nährstoffe. Sie müssen irgendwann ersetzt werden, sonst wächst und blüht’s nicht mehr so richtig. Also begibt sich der komposthaufenlose Gartenbesitzer wieder ins Auto und kauft Dünger.
Dazu noch säckeweise Blumenerde, die oft nichts anderes ist als mit Düngeperlen versetzter Torf. Torf, der industriell im Ausland abgebaut wird und großflächig natürliche Lebensräume vernichtet. All das muss auch noch transportiert werden, kostet Treibstoff, Energie, zusätzliches Geld und vernichtet Zeit.
Verlockend ist jedoch der Gedanke nie wieder Dünger kaufen zu müssen, sich nie wieder den Kofferraum zu verdrecken, die Umwelt zu schonen und vielleicht sogar eine kleinere Mülltonne zu bestellen. Und statt Samstags schnell noch zu Baumarkt oder Bauhof zu hetzen, könnte man genüßlich auf der Terrasse sitzen und dabei zusehen wie die Mikroorganismen die eigene Arbeit erledigen. Alles bleibt da wo es ist und wirkt dort, wo es her kommt.
Ein Komposthaufen ist also die genialste Variante, um seinen Geiz, seinen Egoismus und seine Faulheit sogar noch zu einem gemeinnützigen Projekt zu machen. Während man lächelnd seine jährliche Ersparnis ausrechnet darf man ruhig behaupten: Alles profitiert davon!