Gartenfrage:
Wir sind umgezogen. Ein Haus mit Garten. Toll für die Kinder – schwierig für mich. Bin Gartenneuling und habe auch gleich ein Problem: Wir haben eine Weide im Garten (ca. 1 bis 2 m hoch), die allerdings tot aussieht. Aus ihrem Stamm wachsen aber lauter grüne Triebe gerade nach oben. Sieht sehr seltsam aus… Ist der Baum gestorben oder sind das neue Triebe, die auch irgendwann von der Schwerkraft angezogen werden? Kann ich die alten Äste einfach abschneiden und warten was passiert?
Gartenberater:
Wir stellen uns laut Ihrer Beschreibung einen abgesägten Stamm vor, aus dem neue Triebe kommen. Ist das richtig?
Wahrscheinlich war das mal eine Weide, deren Krone veredelt wurde, so eine wie im Foto. Also eine hängende Sorte auf einen anderen Weidenstamm aufgepfropft. Denn es hört sich nicht nach einer echten Trauerweide an, die gigantisch groß wird.
Demnach ist wahrscheinlich der obere, veredelte Teil erfroren oder abgestorben, so daß jetzt nur noch der unedle Stamm lebt. Daraus werden keine hängenden Weidentriebe mehr entstehen. Sondern völlig anders aussehende Äste und anders geformte Blätter.
Falls Sie aber Spaß an einer normalen, unspektakulären Weide haben, können Sie sie weiterwachsen lassen. Im Prinzip sind Weiden sind „unkaputtbar“ und treiben freudigst auch aus abgeschnittenen Ästen wieder aus. Und sogar aus dicken abgesägten, liegengelassenen Stammabschnitten, wenn sie genug Feuchtigkeit bekommen. Was immer Sie also für eine Weide haben – sie lebt, und es wird es weiter tun! Hier können Sie sich anschauen wir wurzelfreudig Weiden sind.
Wenn Sie die Weide aber loswerden möchten, hilft einfach Absägen überhaupt nichts. Dazu müssten Sie die komplette Wurzel ausgraben. Falls Sie sich für die erste Variante entscheiden, könnten Sie auch „einen“ schönen Baum draus machen!
Dazu schneiden Sie am Stamm alles weg, bis auf einen, zwei oder drei oberste Triebe. Das tun Sie immer wieder, voraussichtlich über 1, 2, 3 Jahre und danach haben Sie wieder einen einzelnen Baum, der nicht mehr auf der ganzen Stammlänge austreibt.