Bärlauch erkennen und vermehren

Der Bärlauch. Er führt ein schmackhaftes Schattendasein mit unverhofften Vorzügen.

Eine Bärlauchpflanze kurz vor der Blüte.
Eine Bärlauchpflanze kurz vor der Blüte.

Während selbsterwählte Survival-Experten allerlei Pflanzen aus Hunger essen, tut’s der Gärtner meist aus Genuss.

Der Bärlauch gehört definitiv dazu, wenn’s darum geht die Geschmacksknospen zum Blühen zu bringen – und das im Gegensatz zum echten Knoblauch ganz ohne selbst zu stinken.

Bärlauch als Würzkraut

Diverse Fernseh- und Hobbyköche haben den Bärlauch (Allium Ursinum) erst vor ein paar Jahren wiederentdeckt. Dabei ist er seit Jahrtausenden ein leckeres Wildgemüse mit enormer Würzkraft. Er schmeckt fast Eins zu Eins nach Knoblauch, ohne jedoch dessen Schärfe zu entwickeln. Und das Beste an ihm; man müffelt am nächsten Tag nicht selber danach! Das ist eines der schlagenden Argumente, warum sich Bärlauch heutzutage wachsender Beliebtheit erfreut.

Der Bärlauch. Ein kurzes Pflanzenportrait.

Eine Bärlauchpflanze in voller Blüte.
Eine Bärlauchpflanze in voller Blüte.

Bärlauch ist eigentlich eine Knollen- oder Zwiebelpflanze. Ähnlich wie Krokusse haben sie nur eine kurze Wachstumsperiode, in der sie Blattwerk bilden. Das dient einzig und allein dazu die Zwiebel mit Nährstoffen zu versorgen, um dann wieder im Boden zu verschwinden. Das Blattwerk verwelkt wenige Wochen nach der Blüte, wobei dessen Inhaltsstoffe vollständig in die Knolle gesogen werden.

Den überwiegenden Teil des Jahres ist Bärlauch also unsichtbar, um im zeitigen Frühjahr wieder auszutreiben. Bärlauch bevorzugt schattige Standorte und braucht in der kurzen Vegetationsphase viele Nährstoffe, und ebensoviel Feuchtigkeit. Nasse und humöse Boden sind sein Favorit, in voller Sonne gedeiht er schlecht.

Beste Erntezeit für den Bärlauch

Die Blütenknospen des Bärlauchs sind eine echte Delikatesse.
Die Blütenknospen sind eine echte Delikatesse.

Die beste Erntezeit ist abhängig davon, was man ernten will. Denn die noch nicht aufgegangenen Blütenknospen sind eingelegt ein Hochgenuss. Vorher sind die jungen Blätter die schmackhaftesten Filetstücke des Bärlauchs, weil sie die Inhaltsstoffe in höchster Konzentration enthalten. Denn nachher werden diese natürlich in die Blüte und die Samen investiert.

Die Ausbeute bei Bärlauch ist ziemlich gering, weil man die Pflänzchen schonen sollte. Ein bis drei Blätter pro Pflanze, mehr sollte man nicht ernten. Die enorme Würzwirkung macht das aber wieder wett. Ob Bärlauchbutter oder Bärlauchpesto, winzige Mengen des Wildkrautes reichen dafür aus.

Bärlauch vermehren

Die unterirdischen Knollen oder Zwiebeln können einfach eingepflanzt werden.
Die Bärlauch-Knollen kann man einfach umpflanzen.

Wie oben schon angesprochen sind die Blütenknospen eine echte Delikatesse. Aber wenn man sie aberntet, gibt es keine neuen Samen. Diese Samen sind ‚Kaltkeimer‘, die unbedingt Frost brauchen um fruchtbar zu werden. Da jedoch unseres Wissens Bärlauch kaum Tochterzwiebeln im Boden bildet, ist das die wichtigste Möglichkeit zur Vermehrung – oder Umsiedlung. Daneben natürlich die durch Samen.

Verwechslungsgefahr des Bärlauchs besteht mit den giftigen Herbstzeitlosen und Maiglöckchen. Bei beiden weiß man aber sofort, dass es eben kein Bärlauch ist, wenn man die Blätter zerreibt und sie nicht nach Knoblauch riechen.

Nach oben scrollen