Avocados selber züchten

Eine kernige Angelegenheit mit hoher Erfolgsquote.

Wenn im Winter der Garten brach liegt, ist es Zeit für anderes Amüsement. Man kann herrliche Dinge wachsen lassen, deren Samen es nahezu umsonst im Einzelhandel gibt.

Avocados kann man einfach selber anbauen. Dazu wird der Kern geschält.
Avocados kann man einfach selber anbauen.

Nahezu heißt in diesem Fall, dass man Kerne verwenden kann, die normalerweise im Abfall landen würden. Stattdessen kann man sich auch exotische Pflanzen daraus ziehen. Eine Avocado zu Beispiel.

Einige Samen brauchen spezielle Keimungsmethoden. Das trifft auch auf die Avocado zu, dennoch ist es sehr einfach. Man schneidet die Avocado mittig auf und achtet darauf den Kern nicht zu verletzen. Nachdem man sich an der leckeren Frucht gütlich getan hat, wird der Kern abgewaschen und einige Tage zum Trocknen aufbewahrt. Nun kann man die bräunliche Haut um den Kern entfernen, was das Keimen etwas erleichtert.

Damit ein Avocado-Kern keimt, wird er einfach ins Wasser gestellt.
Avocado-Kern einfach ins Wasser stellen.
Gekeimter Avocadokern mit Wurzeln nach etwa 3 Wochen.
Avocadokern mit Wurzeln nach ca. 3 Wochen.

Den nackten Samen tut man in ein schmales Glas oder anderes Gefäß, sodass er mit der Spitze nach oben steht. Im Notfall festklemmen oder wie in unserem Fall einfach in eine Rolle Tesafilm stellen.

Warum man bei den meisten anderen Anleitungen den Kern mit Zahnstochern malträtiert, wird und ewig schleierhaft bleiben.

Nun füllt man den Behälter mit Wasser, und zwar nur so weit, dass der Kern zur Hälfte bedeckt ist. Die Spitze des Avocadosamens muss in die Luft ragen. Dieses Arrangement stellt man an ein warmes Plätzchen und sorgt dafür, dass der Wasserstand immer der gleiche bleibt. Dann heißt es warten.

Selbst gezogene Avocado-Pflanze aus einem Avocado-Kern.
Avocado-Pflanzen haben oft nur einen Trieb.

Bis zu 6 Wochen dauert es, bis am unteren Ende eine Wurzel sichtbar wird. Man lässt den Kern noch so lange im Glas, bis es langsam für die Wurzel zu eng wird und kann den Kern dann einpflanzen. Auch das tut man so, dass die Spitze des Samens halb aus der Erde ragt. Am besten ist dafür nährstoffarme Anzuchterde geeignet.

Nach einiger Zeit wird sich dann die Kernspitze öffnen und die ersten Blätter hervorsprießen. Das Gleiche funktioniert auch, wenn man den Avocadokern direkt in feuchte Erde stellt – doch wer möchte darauf verzichten die Wurzeln im Glas wachsen zu sehen? Und weil man sie dann nicht sieht, glaubt man meist zu früh, das würde nichts mehr werden und wirft das arme Ding in den Müll. Wie gesagt, es kann viele Wochen dauern!

Wenn man eine Avocadopflanze schneidet, entstehen Seitentriebe.
Ein Schnitt erzeugt bei der Avocado Seitentriebe.

Die Avocado neigt dazu nur einen einzigen langen Trieb hervorzubringen. Ein beherzter Schnitt kann da Abhilfe schaffen und führt dazu, dass sich die Avocado verzweigen muss. So wird eine stattliche Pflanze daraus, anstatt einer unansehnlichen Rute.

Zum Schluss noch zwei wichtige Hinweise zur weiteren Pflege der Avocado. Der anfängliche Wasserbedarf täuscht und ist später nicht mehr nötig, sondern eher schädlich. Gießen Sie nur mäßig, denn es sind schon mehr Avocados ersoffen, als verdurstet!

Ebenfalls sollten Sie nicht düngen, bevor der Kern vergammelt ist und den Eindruck macht seine Nährstoffe vollständig abgegeben zu haben.

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