Das war einst ein Tannenbaum. Wer’s nicht glaubt kann hier nachlesen, wie man sich selbst einen abgefahrenen Lampenschirm daraus baut.
Als Symbol für Leben sollte ein Christbaum auch genau dies bekommen. Statt ihn wegzuwerfen wird er bei uns in neuem Licht erstrahlen… und zwar wahrsten Sinne des Wortes als Lampenschirm. In dieser Anleitung zeigen wir, wie man das mit einfachsten Mitteln hinbekommt. Upcycling der besonderen Art.
Do it yourself- eine Tischlampe aus dem alten Tannenbaum
Es ärgerte uns schon immer, daß Weihnachtsbäume zu zigtausenden einfach weggeworfen werden. Nicht weniger als 7 Bastelanleitungen fallen uns dazu ein, und dies ist eine derer, die nicht wenig Verblüffung hervorrufen wird.
Denn Freund Tannenbaum hat eine sehr interessante Wuchsform. Für einen Lampenschirm ist alles schon da, man muß es nur erkennen. Wir bastelten daraus bereits einen Küchenquirl, doch genau so ein symmetrischer Abschnitt läßt sich auch anders nutzen. Wichtigste Utensilien dafür sind:
- Transparenter Kleber
- eine dickere Schnur, Garn oder Bast in netter Farbe
- verschiedene dünne Bohrer
- eine Schere und eine Säge
- ggf. Streichhölzer oder Zahnstocher und irgendwelche Steinobstkerne
Und damit hat es sich auch schon, es kann sofort losgehen.
Vorbereitungen zum Basteln eines Lampenschirmes
Zunächst schneiden wir die Spitze eines Christbaums, etwa 10cm unterhalb der sternförmigen Verzweigung ab. Die wird später noch abgesägt, doch so kann man das Ganze bis zur Fertigstellung viel besser bearbeiten. Dieses Teil muß nun entnadelt und entrindet werden. Dazu nimmt man zum Beispiel eine Schere, klappt sie halb auf und kratzt die Rinde damit weg.
Sind die Äste blank, muß man sie noch mit einem Schwamm unter warmem Wasser abwaschen, damit das klebrige Harz gelöst wird. Nun schneiden wir uns noch ein paar dickere Äste ab, und auch die werden mit der gleichen Methode sauber entrindet. Daraus werden wir uns einen Stabilisator bauen, damit der selbstgebaute Lampenschirm auch richtig hält.
Unser Rohmaterial ist nun vorbereitet, nun geht es ans Basteln. Dünne Tannenzweige sind sehr biegsam, also stellen wir erst mal fest, welche Form wir haben möchten.
Ist diese festgelegt, müssen wir aus den dickeren Zweigen einen Kranz zusammenlegen, der der Anzahl unserer sternenförmigen Triebe entspricht. In unserm Fall sind es sechs, also kürzen wir die dickeren Äste auf die richtige Länge und legen daraus ein Sechseck zusammen.
Die Enden werden dann so bearbeitet, daß sie im richtigen Winkel auf das nächste Glied passen. Jetzt werden die sechs Teile verleimt und dann an den Ecken gebohrt. Wenn diese Konstruktion fest geworden ist, wird sie auf den Sternenkranz geschoben und ebenfalls verleimt. Das verhindert, daß sich die weichen Triebe verbiegen, wenn wir unseren Lampenschirm mit einer neuen Methode ‚beziehen‘.
Einen Lampenschirm selber basteln.
Das Problem und die Lösung
Eine geschwungene Form mit Stoff zu beziehen ist ziemlich schwierig. Insbesondere wenn sie nicht absolut symmetrisch ist und ebenfalls weil es keine Möglichkeit gibt den gespannten Stoff irgendwo festzumachen. Macht aber nichts, wir haben uns was einfallen lassen.
Man nehme einfach eine dekorative Schnur und verwende unsere Wickeltechnik. Dazu wird das Ende an der ersten Speiche festgeknotet und so wie im Foto um die nächsten geführt. So wird das Gewebe blickdicht, aber nicht lichtdicht.
Denn wir wollen ja nicht in eine grelle Glühbirne schauen, wenn sie später auf dem Nachttisch steht. Das machen wir aber nur im obersten Drittel, worunter sich direkt die Glühbirne befinden wird. An den Seiten wickeln wir einfach die Schlaufe 2x um die Speichen, so daß eine Fadendicke Durchlass entsteht. So erreicht man eine optimale Lichtausbeute. Das Ende des Garns wird einfach verknotet oder verleimt.
Der sechseckige Kranz soll aber auch bezogen werden. Und auch das machen wir mit dem selben Garn, man kann aber auch ein andersfarbiges Wählen. Er wird einfach umwickelt, wobei man am besten eine Häkelnadel oder einen umgebogenen Draht verwendet.
Denn unsere Konstruktion ist nun natürlich starr und es gibt wenig Zwischenraum zwischen Kranz und der letzten Wicklung. Weil es aber ziemlich mühsam ist 10 Meter Garn immer da durch zu ziehen, eignen sich Meterstücke am besten.
Das Ende kann ganz einfach verleimt werden und mit einem neuen Stück begonnen werden. Um die Ecken des Kranzes ebenfalls mit Garn zu verkleiden, zieht man einen neuen Faden hinter einer Speiche durch und führt ihn kreuzweise übereinander, bis alles bedeckt ist. Dann kann man ihn innen verknoten und am besten noch verleimen.
Eine Tischlampe aus Weihnachtsbaum mit fröhlichem Firlefanz
Fast waren wir fertig mit unser Bastelanleitung, es gab aber noch Verschönerungsideen. Kurzerhand wurden die Kerne der gerade gegessenen Oliven durchbohrt und als Zusatzdeko auf die Speichen gezogen. Das war völlig unnötig, aber sieht gut aus.
Dann den oberen Pömpel abgesägt und das Bastelprodukt auf eine Klemmleuchte mit Schwanenhals drapiert (siehe Foto oben). Ein übrig gebliebener Holzscheit dient als Lampenfuß und fertig ist das Werk.
Als großmütiger Retter der Christbäume wird dem Nachahmer allseitige Bewunderung sicher sein. Na dann… frohes Fest!
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