Die Kokosnuss – ein dekorativer Abfall. Leckerer Bastelspaß für kaum drei Euro.
Wenn im Winter der europäische Garten unter einer Schneedecke ruht, findet der gelangweilte Gärtner Zerstreuung im Supermarkt. Die Natur macht’s möglich, man braucht nur mal richtig hinzusehen. Diesmal ist unser Opfer eine Kokosnuss.
Schmackhaft ist ihr Inhalt, knüppelhart ist ihre Schale. Doch was verbirgt sich darunter? Nichts weniger als ein wunderschönes Holz, das wir nun zu einem echten Hingucker umbauen werden.
Die Bastelanleitung um sich aus einer Kokosnuss eine außergewöhnliche Deckeldose selbst zu machen ist relativ einfach. Man braucht dazu eine Kokosnuss, einen Bohrer, eine Feile, Schleifpapier von 60er bis 600er Körnung, sowie eine Holzsäge und Schraubzwingen. Einen Fuchsschwanz oder andere Säge, um die Kokosnuss sauber aufzutrennen.
Zuerst entleert man die Kokosmilch, indem man die Kokosnuss anbohrt und in einem Behälter auffängt. Darauf kann man verzichten, sofern man bereit ist die Kokosmilch zu verschwenden und größere Sauerei beim späteren Sägen zu veranstalten. Das Loch sollte nicht zu groß aber auch nicht zu klein sein, damit beim Ausschütten kein Unterdruck entsteht.
Dann bleibt die Flüssigkeit nämlich in der Nuss, weil keine Luft einströmen kann. Das Problem kann aber auch mit zwei kleinen Löchern gelöst werden. Das oder die Löcher dienen später als Aufnahme für einen einfachen Griff, Knauf oder Kordel, so daß man vorher wissen sollte welche Variante man wählt.
Nun beginnt man mit der Feile die gesamte Kokosnuss zu bearbeiten, bis sie einigermaßen glatt ist. Das kann schon mal eine halbe Stunde dauern. Schönes dunkles Holz kommt zum Vorschein, es besitzt aber noch etliche Kratzer. Diese werden dann mit Sandpapier, von grob zu fein heruntergeschliffen. Ist das erledigt beginnt der schwierigste Teil.
Der Deckel muß mit einem sauberen Schnitt abgetrennt werden. Das diffizilste dabei ist die Kokosnuss irgendwo so zu fest einzuspannen, daß man ungehindert sägen kann. Eine Methode ist sie in eine Schraubzwinge zu klemmen und diese wiederum mit weiteren Schraubzwingen an einer Tischkante zu fixieren.
Mit Vorsicht wird jetzt der Deckel abgesägt, denn bei der runden Form rutscht man beim ersten Schnitt leicht ab. Ist das gelungen, so kann das Fruchtfleisch entfernt werden. Beim Deckel ist das relativ einfach, bei der Innenrundung in der Kokosnuss ist jedoch etwas Ausdauer gefragt.
Schneiden sie zuerst oben am Rand kleinere Dreiecke mit einem rubusten Messer ins Kokosfleisch. Diese können Sie dann einzeln mit einem Löffel aushebeln. So arbeitet man sich Stück für Stück vor, bis die gesamte Kokosnuss leer ist. Das Kokosfleisch kann einfach abgewaschen werden und ist ebenfalls nicht verloren. Man kann auch ein paar Tage warten, bis das Fruchtfleisch ausgetrocknet ist und sich fast von alleine löst.
Nun können Sie die Unterseite zu einer geraden Standfläche raspeln oder einfach drei Füßchen drankleben oder schrauben. Oder ganz simpel die Kokoskugel in eine dekorierte Klebebandrolle stellen.
Schließlich bekommen Deckel und Dose ihren letzten Schliff, um dann vielleicht noch geölt oder gewachst zu werden. Noch effektvoller ist Klarlack.
Sehr viel schneller und einfacher geht das alles mit professionellen Maschinen. Sowas besitzt aber nicht jeder. Doch auch ohne diese Geräte haben Sie eine leckere Kokosnuss mit ein bis zwei Stunden Bastelspaß garniert, ein nützlich-dekoratives Objekt geschaffen und auch noch Müll vermieden.
Und eine ausgefallene Geschenkidee ist es auch noch. Sie ahnen schon, daß das längst nicht alles ist, was man aus einer Kokosnuss selbst machen kann.