Anleitung für einen wohlschmeckenden Übertopf. Oder was man aus Essensresten und Naturmaterialien so alles machen kann.
Diesmal machen wir einen hübschen Übertopf aus einer Kokosnuss. Und geben damit einmal mehr ein Beispiel, dass man nicht alles wegwerfen muss. Egal, ob Sie das Übertöpfchen selbst verwenden, verschenken wollen oder nur des puren Bastelspaßes wegen.
Was man dafür braucht ist denkbar einfach. Zunächst natürlich eine Kokosnuss in angemessener Größe und 15 Minuten Zeit. Und darüber hinaus nur irgend eine Säge, die einen geraden Schnitt erlaubt. Das ist alles, was für diese Bastelanleitung wichtig ist – der Rest der im Foto abgebildeten Werkzeuge ist optional, falls etwas schiefgegangen ist.
Und nun kann es schon losgehen, mit der schmackhaften Bauanleitung: Wir müssen im Prinzip nur 3 Schnitte setzen und schon ist der Übertopf fertig.
Um überhaupt anständig sägen zu können, ist es hilfreich die Kokosnuss irgendwie einzuspannen. Bastelprofis haben einen großen Schraubstock, es geht aber auch anders. Ein Gürtel oder eine einzelne Schraubzwinge genügt, um ausreichend Halt beim Sägen zu haben.
Vorher müssen wir natürlich grob einschätzen, wo wir sägen, damit das entsprechende Blumentöpfchen auch richtig hinein passt. Wenn nicht, besorgen wir uns einfach ein anderes, denn solche Plastiktöpfe gibt es in allen Größen- mit Unterschieden im Millimeterbereich. In der Regel wird jedoch nur das obere Viertel der Kokosnuss abgeschnitten, denn normale Blumentöpfe haben standardisierte Proportionen.
Mit diesem Wissen gehen wir nun ans Werk. Wir markieren den wichtigsten Schnitt dort, wo das Töpfchen enden soll. Aber gleichzeitig noch einen zweiten, der uns danach als Stabilisator dient… denn eine Kokosnuss ist ja nahezu rund und steht von alleine nicht stabil! Wir brauchen deshalb eine Basis, die wir natürlich aus der selben Kokosnuss machen.
Nun sägt man zunächst eine der Markierungen an, bis man die Kokosmilch komplett ausschütten kann. Das gäbe nämlich sonst eine ziemliche Sauerei. Natürlich sind dann ein paar Sägespäne drin, aber diese Kokosmilch kann man bedenkenlos weiterverwenden, ob gefiltert oder nicht.
Nun setzt man am besten erst den äußeren Schnitt, denn dieser ist der schwierigste. Bis die Säge nicht mehr an der Rundung abrutscht, das kann dauern. Man sollte darauf achten, dass der Schnitt gerade durchgeht. Ob der Winkel genau horizontal ist, ist ziemlich egal, denn eine ‚fast‘ runde Kokosnuss steht auch in einem schräg gesägten Unterteil stabil. Hauptsache der eigentliche Schnitt ist gerade ! Falls das nicht gelungen ist, kann man mit einer Feile nacharbeiten.
Nun geht es an Schnitt 2, den Wichtigsten, also der am oberen Viertel. Ist auch der erledigt, wäscht man die Einzelteile ab und entfernt das Fruchtfleisch der Kokosnuss. Bei den zwei kleineren gesägten Teilen geht das sehr einfach, in der größeren Kugel gestaltet sich das etwas schwieriger. Ein Schraubenzieher oder Haushaltsmesser löst aber auch dieses Problem. Egal, Hauptsache es schmeckt.
Man hat also schließlich 3 gesägte Teile, von denen man nur 2 braucht. Aber auch das muss man nicht wegwerfen, denn daraus kann man noch eine super Brosche oder Ohrringe basteln.
Eigentlich wären wir jetzt also schon fertig, sofern das Oberteil gut auf das Unterteil passt. Stabil ist es immer, doch wenn man es draufstellt, sehen größere Lücken nicht so toll aus. Dann heißt es nachfeilen, um den Übertopf genau an sein Unterteil anzupassen. Kokosnüsse sind halt nicht immer symmetrisch, aber wie Sie sehen, ist das dem engagierten Garten-Bastler egal.
Absolute Dichtigkeit kann man herstellen, indem man die Kokosnuss von innen mehrfach ölt. Leinölfirnis ist dabei die professionellste und natürlichste Lösung! Heißes Wachs oder ein Innenanstrich mit Silikon tut’s aber auch.
Schlussendlich könnte man Ober- und Unterteil auch mit Sekundenkleber oder Leim verkleben. Muss man aber nicht, das Ganze steht auch so stabil ! Es sei denn man möchte seine Bastelei als einheitliches Ensemble verschenken.