Voll dufte! Der wohlriechende Flieder existiert nicht nur oberirdisch. Was seine Wurzeln veranstalten, wenn er gekappt wird ist durchaus eine Erwähnung wert!
Der wohlriechende Flieder ist einer der letzten Frühlingsboten und blüht im Mai. Seine Unterarten blühen in vielen unterschiedliche Farbnuancen von strahlend weiß bis dunkelviolett. Er ist ein nettes Bäumchen für kleinere Gärten, denn er bleibt relativ niedrig und kann sorglos zurückgeschnitten werden.
Auch einen radikalen Schnitt verträgt er ohne das geringste Problem, um im nächsten Jahr dennoch wieder prächtig zu blühen…. Und genau da liegt auch die Besonderheit des Flieders.
Achtung: Wurzeltriebe beim Flieder!
Der Flieder gehört zu den Baumarten, die man auch fällen kann, ohne ihn zu töten. Säbelt man ihn gnadenlos ab, so überlebt seine Wurzel… aber diese ist außergewöhnlich kräftig! Wie man unschwer auf den folgenden Bildern erkennen kann hat es den Effekt, dass plötzlich hunderte neue Triebe aus der Erde sprießen und den Umkreis von mehreren Metern um den ehemaligen Hauptstamm überwuchern.
Sollte also jemand vorhaben einen Flieder nahe einer Terrasse oder gepflasterten Fläche einfach nur abzusägen, kann er damit rechnen, dass er sie neu bauen muss. Denn die neuen Wurzeltriebe des Flieders werden vor keiner Konstruktion halt machen und sie von unten anheben und zerstören. Die Wurzeln müssen also in einem solchen Fall so weit wie möglich aus dem Boden entfernt werden!
Gartentipp:
Bevor wir zu einer weiteren Gartengeschichte kommen, sei noch gesagt, dass Flieder ein sehr begehrtes Holz ist. Es hat eine feine Maserung und eine teilweise Bordeaux-rote Färbung. Wer also einen Flieder fällt sollte das Holz keinesfalls verheizen, sondern an Drechsler oder Schreiner verkaufen oder verschenken.
Gartengeschichte:
Ähnlich dem Flieder hat auch die Pappel die gleiche Fähigkeit. Einstmals fällten wir eine 20 Meter hohe Pappel nahe einer Straße. Die unbedingt nötige Wurzelentfernung wurde aus Kostengründen nicht in Auftrag gegeben. Wir hatten darauf hingewiesen. Das Ergebnis war, dass in einem Umkreis von 20 Metern überall neue Pappeln wuchsen. Pech hatte der angrenzende Gehweg und die asphaltierte Straße – sie wurde von den Neutrieben aufgesprengt.
Hier ein anderes Beispiel von zerstörerischen Wurzeltrieben der Pappel in 2 aufeinanderfolgenden Artikeln.