Die ultimativen Pflanzstäbe aus Bambus. Extrem stabil, wiederverwertbar, größenverstellbar und unglaublich billig!
Die Welt wundert sich, warum allerlei Gartenhelden ihre hochwachsenden Pflanzen mit nur einem Stab stabilisieren. Sie stopfen mühsam einen Stecken in den Boden, der aber leider meist keine Lust dazu hat nachzugeben.
Mindestens ein Viertel eines einzelnen Stabes muss in der Erde verschwinden, damit er einigermaßen stabil ist. Und dann soll er ja auch noch eine labberige Pflanze halten. Unsere Lösung ist wieder einmal ein cleverer Ausflug in die Garten-Physik.
Stabilität im Garten – das Prinzip
Jedes Objekt mit drei Beinen steht immer stabil! Deshalb hat ein (bequemer) Melkschemel drei Beine oder auch der Untersatz für einen orientalischen Tisch. Denn weder im Kuhstall, noch auf dem Wüstenboden gibt es eine gerade Fläche, auf der VIER Beine stabil stehen könnten. Nichts kann kippeln oder wackeln, denn drei Auflagepunkte stehen immer fest auf dem Boden.
Wenn man das verstanden hat, warum sollte man dann noch einzelne Stäbe in den Boden prügeln, um Tomaten oder Ähnliches dran anzubinden? Und wieso überhaupt anbinden? Und das wird der nächste verblüffende Vorteil unserer ‚Gartenbau-Innovation‘ sein.
Drei Pflanzsstäbe sind besser als einer
Warum das so ist, sollte schon einigermaßen klar sein. Es fehlt nur noch eine intelligente Konstruktion dafür. Es ist nicht unbedingt nötig Bambus dafür zu verwenden, doch der ist wasserfest und relativ unanfällig für Verrottung. Man kann ihn also im Gegensatz zu normalen Hölzern auf (oder in) nasse Erde stellen, ohne dass er zu schnell vergammelt. Und er ist extrem billig.
Die Sichtschutzmatte, die wir vor geraumer Zeit gekauft haben, maß 4x1Meter (also 4 Quadratmeter!) und kostete 9,95Euro. Aber das, was wir davon für 10 unserer ‚Patent-Pflanzstäbe‘ verwendet haben sind nur etwa 40cm. Das ist also ein ein Hundertstel von 4000cm- macht in der Summe… 99 Cent!
Und das Beste: Das Verbindungsmaterial ist schon dabei. Nämlich etwa 60 Meter rostfreier Draht!
Natürlich könnte man auch einfach drei gleichlange Stäbe aus anderem Material oben zusammenbinden. Aber wer hat schon 30 davon Zuhause rumliegen. Und passen die dann sowohl in den Garten, als auch in einen kleineren Blumentopf? Eher nicht, die Biegbarkeit von Bambusleisten eröffnet jedoch neue Möglichkeiten.
Geniale Pflanzsstäbe selber bauen
Und so einfach geht das, wenn man dafür Bambus nimmt. Man braucht nur einen Akkuschrauber und einen Holzbohrer, so zwischen 2 bis 4 Millimeter. Und eine robuste Schere um den Draht zu schneiden, und das war’s.
Dann geht man einfach hin und bohrt in jede Lamelle der Sichtschutzmatte in mindestens 1cm Abstand zum Ende ein Loch. Ob der Bambus dabei reißt, ist völlig egal, denn unsere Drahtwickeltechnik wird das wieder richten.
Unbedingt sollten Sie Handschuhe anziehen, wenn Sie die Einzelstäbe aus dem Draht der Sichtschutzmatte tüdeln. Denn gespaltener Bambus ist an den Seiten extrem scharf, weswegen man besser auch noch jede Lamelle kurz durch Schleifpapier ziehen sollte. Wenn nicht gibt’s vielleicht Verletzungen bei der Ernte.
Einen Tripod-Pflanzstab verbinden
Auf der Suche nach einer Überschrift haben wir den Namen dafür gerade erst erfunden. Diese Rankhilfe ist denkbar einfach zusammenzubasteln, denn man muss nur ein Stück Draht durch die Löcher von 3 Bambuslamellen stecken.
Dabei ist drauf zu achten, dass deren Rundung immer gleich übereinandergelegt wird. Nun wickelt man den Draht ein paar mal um das Dreierpaket (nicht zu fest) und verdrillt die Enden. Fertig!
Egal, ob eine Lamelle gerissen ist oder nicht, die äußere Bedrahtung hält es wieder zusammen. Und nun kann man die beiden vorderen Bambusleisten auseinanderspreizen und den letzten nach hinten biegen. Das ist der nächste Vorteil von Bambus, denn bei starren Hölzern müsste man sich eine andere dauerhafte Verbindungstechnik einfallen lassen. Aber dann kann man sie nicht wieder glatt zusammenlegen.
Die Vorteile der Tripod-Rankhilfe
Wir haben Gefallen an diesem Namen gefunden (kicher), obwohl sie nur eine von vielen Innovationen unserer Urheberschaft ist, die schon oft kopiert wurde. Aber egal – was kann das Ding, was andere nicht können?
- Man braucht es zum Beispiel nur wenige Zentimeter in den Boden zu stopfen und es steht stabil. Auch auf Rasen der sonstwo.
- Das Angenehmste ist jedoch, dass man fast nichts mehr festbinden muss. Denn die Pflanze wächst durch ihren Dreibein-Käfig und klemmt sich automatisch mit ihren Blattrieben von alleine fest. Ist sie verblüht oder abgeerntet zieht man das Tripod einfach wieder aus der Erde ohne irgendwelche zusätzliche Schnüre oder Drähte lösen zu müssen.
- Verbindet man die oberen Spitzen mit weiteren Leisten kann man die Pflanzen mit einer transparenten Folie vor Regen schützen. Deshalb auch die Tomatenlastigkeit dieses Artikels, denn die bekommen leicht Braunfäule, wenn sie mal eine Woche im Dauerregen stehen.
- Nächste Nummer: die drei Bambusleisten lassen sich danach wieder raumsparend zusammenlegen (ohne den Draht zu lösen), um im nächsten Jahr wiederverwendet zu werden. Hat man auch dafür keinen Platz, werden sie einfach als Brennstoff für ein leckeres Kartoffelfeuer vergrillt.
- Und nun zu Preis und Aufwand: Unseres Erachtens unschlagbar, auch deswegen weil man keine billigproduzierten, plastiküberzogene Dünnblechröhrchen kaufen muss, die sich schon beim Husten verbiegen. Und sinnvoll ist es auch nicht sich feuerverzinkte Vollmetallstäbe zuzulegen, denn das ist Ressourcenverschwendung, die sowieso einhalbes Jahr nur irgendwo rumliegt. Pro wiederverwendbaren Tripod aus Bambus braucht man auch nicht mehr als 5 Minuten.
- Noch etwas im Angebot? Na klar, denn das selbe System lässt sich auch für alle Blumentöpfe jeden Durchmessers anwenden- und zwar egal, ob rund oder eckig. Denn die Bambusleisten sind ja biegbar!
Wir hoffen dieser Gartentipp hat ihnen erneut Spaß gemacht – wir hatten ihn auf jeden Fall 🙂