Gartenfrage:
Wir haben – leichtsinnigerweise – unsere 25 Jahre alte Goldulme gefällt. Die Ausläufer der Ulme schießen nun in beängstigendem Ausmaß aus dem Boden. Gibt es eine Möglichkeit das Wachstum der Ausläufer zu stoppen? Oder müssen wir den Stumpf ausgraben?
Gartenantwort:
Hmmm…. leider verloren, denn auch wenn der Stumpf raus ist, bleiben in Ihrem Fall die schon neu ausgetriebenen Wurzelabschnitte im Boden…
Aber nach dieser schlechten Nachricht und einer Beschreibung was Ihnen sicheren Erfolg bringen wird, folgt noch eine andere Methode. Leider ist Letztere für ausufernde Baumwurzeln noch nicht in der Praxis getestet, funktioniert aber zuverlässig für weniger robustes Kraut. Dieser Vorschlag folgt ganz am Schluss.
Aber zunächst die sicherste und schnellste Maßnahme: Lassen Sie sich eine Stubbenfräse / Wurzelfräse kommen und den Baumstumpf komplett zerhäckseln. Ebenso den gesamten Bereich (plus ein paar Meter), in dem Wurzeltriebe auftauchen. Danach sollten fast alle austriebsfähige Wurzelstücke Ihrer Goldulme zerhäckselt sein.
Da Sie sowieso für den Wurzelkern eine Stubbenfräse brauchen (und eine normale Bodenfräse eher der Zerstörung anheim fällt, als durch das Wurzelgeflecht zu kommen) sollten sie das auch nutzen.
Vorteil: Das Problem der Wurzelausläufer ist ein für alle Mal erledigt.
Nachteil: Es kostet Geld. Aber so ein Ding, inklusive Bedienpersonal wird meist stundenweise abgerechnet und kostet weit weniger als man denkt. Vorteil Nummer 2 ist, dass Sie danach dort schöne lockere Erde haben und sofort was Neues pflanzen können.
Aber was, wenn man gerade knapp bei Kasse ist? Unsere Vorstellung der Ausdehnung (die weit daneben liegen kann) sind für die gesamte Arbeit etwa 3 Stunden Wurzelfräseneinsatz. Da kommen Sie all-inclusive mit ein paar hundert Euro hin. Den blanken Stumpf zu pulverisieren dauert bei einer 25-jährigen Ulme aber nur geschätzte 20 Minuten. Und dann heißt es sämtliche Ulmentriebe von dort aus zu verfolgen. Oft geht das viel einfacher, weil man sie an einem Stück herausziehen kann.
Aber wir sind noch nicht am Ende;
Für Kleineres Gestrüpp, bis zB. Brombeeren gibt es die Möglichkeit (nach der Rodung!) eine schwere, Licht- und wasserundurchlässige Plane drüberzulegen. Das kostet gar nichts, dauert aber ewig und sieht über viele Wochen hässlich aus. Außerdem ist danach der Boden darunter mausetot und sie müssten wiederbeleben. Alle Bodenmikroben haben dann das Zeitliche gesegnet, aber gerade die sind eminent wichtig für die Fruchtbarkeit.
Ob diese Methode mit der Plane auch für robuste Baumwurzeltriebe gilt, haben wir selbst noch nicht ausprobiert. Wir können Ihnen nur verraten, dass wir vor ein paar Jahren eine dicke Linde gefällt haben. Ebenerdig abgesägt! Die produziert zwar keine weiträumigen Wurzeltriebe, aber sie treibt am Stamm immer noch aus. Nicht totzukriegen, siehe Foto oben.
Gartentipp:
Nicht nur die Ulme erzeugt unglaublich viele und weiträumige Wurzelausläufer. Es gehören zum Beispiel auch die Pappel, Robinie und der Flieder dazu.